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Woche 34
09.01.06 - 15.01.06


Mo.
Die.
Mi.
Do.
Fr.
Sa.
So.

Montag, 09.01.06 (Bestrahlung 1/25)

Wache um 05.30 auf und kann nicht mehr einschlafen. Bin aufgeregt.
Bin dann aber müde, als ich mich eigentlich fertig machen muss.

Ich trudele 5 Minuten zu spät im Strahleninstitut ein. (10.35 Uhr)
Das macht aber nichts, da die sowieso ca. 1 Std. hinter ihren Terminen herhinken.
Ich muss also lange auf dem Flur warten und dann nochmal 10 Min in einer engen Umkleidekabine, in der ich nur den Mantel ablegen kann, weil ich ein Handtuch gebraucht hätte, um mich für den Weg zum Bestrahlungsgerät zu verhüllen. Da muss man nämlich durch eine Halle, durch die auch sonstwer latscht. Ich werde darüber informiert, dass man in den nächsten Tagen nur abends einen Termin mit mir machen könne und später würde es nachmittags. Ob das ginge. Ich sage, dass es mir egal sei, man könne mich beliebig einteilen.
Die MTA meint, dass noch genug der Bemalung sichtbar sei, sie aber dennoch später nochmal nachzeichnen werde. Sie erinnert mich daran, dass ich die Striche von der anderen Brustseite entfernen könne, ich sage, dass ich die Haut nicht mit Schrubben belasten wolle, sie schweigt missbilligend. (Die hat Sorgen.)
Ich spreche an, dass ich überall gelesen hätte, man solle sich gut eincremen, dem aber entgegen stehe, dass ich die Bemalung mit Puder erhalten solle. Nein, sagt die MTA, ich solle mich nicht eincremen, wenn meine Haut mit Trockenheit reagieren würde, wäre ich ein Fall für den Hautarzt.
Ich frage danach wie ich signalisieren könne, wenn ich mal husten muss, damit nicht gerade dann bestrahlt würde. Mit der Frage spreche ich ein Tabu an. Ich solle Hustenreiz unterdrücken, sagt man mir. Ich frage nach dem Fall, wo das nicht geht. Nach langem Drucksen: Ich kann dann die freie Hand heben, dann bin ich aber nicht mehr richtig ausgerichtet. Also: Ab da wo die mich ausrichten nur noch flach atmen, alles andere unterdrücken, wenn's geht, sonst Gefahr und vor allem kein Bestrahlungserfolg für mich.
Heute müsse man erst nochmal einrichten, da dauere die Prozedur etwas länger, sagt die MTA. Schätzungsweise liege ich da ca. 15 Min.. Ca. 6 Areale werden nacheinander bestrahlt. Von vorne, von der Seite und von schräg hinten. Ich frage mich, wie die von hinten an Lunge und Knochen vorbeikommen. Abschließend werden noch ein paar Fotos von meinem Brustbereich und meinem Gesicht gemacht, für die Akten. Bei einem Gesichtsfoto bitte ich darum, erstmal lächeln zu dürfen. Ich fürchte aber,das ist mir nicht gelungen.

Anschließend fahre ich zur Onkologin. Die Sprechstundenhilfe, die mich mittlerweile mag, wünscht mir ein schönes neues Jahr. Die ersten Scheine, die sie für mich ausfüllen soll, macht sie gerne. Später soll ich für den Rest aber im Wartezimmer Platz nehmen. Mit dem letzten werde ich dann gänzlich allein gelassen. Das würde zuviel Zeit in Anspruch nehmen. [?!] Ich erwarte aber von ihr, dass sie mir dazu wenigstens was erklärt.
Meine Krankenkasse müsse dazu erstmal was genehmigen, sagt sie daraufhin. Ich finde dann selbst raus, dass dann ggf. die Praxis gar nichts mehr zusätzlich ausfüllen muss.
In der Chemo-Abteilung frage ich noch, in welchen Abständen ich denn zum Portspülen müsse. Alle 8-12 Wochen, sagt man mir. Es ginge darum, dass der Port sich nicht verschließt. Damit ich jetzt erstmal Ruhe habe, spült man ihn sofort. (Es sind 6 Wochen seit der letzten Infusion vergangen.)

Zu Hause schlafe ich nach dem Essen ein. Bin aber abends wieder wach.
Anmerkungen:

Meine Schwellungen sind heute milder als die Wochen zuvor.
Vor der Bestrahlung mache ich ganz leichte Dehnübungen und etwas Gymnastik.
Auf der Bahnfahrt zwischen den Ärzten wird mir übel. Möglicherweise von der Bestrahlung ?
Abends bin ich leicht benommen. Mein Brustbereich spannt mehr und großflächiger als morgens und die Haut juckt etwas. Ich bin sehr konzentrationsschwach.
Heftiges Einschlafen nach jedem Essen.

Viele Hitzewallungen und Schweißausbrüche.


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Heute wurde nachgezeichnet.
Das Pflaster habe ich nach dem Port-Spülen erhalten.

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Dienstag, 10.01.06 (Bestrahlung 2/25)

Mittags ruft das Strahleninstitut an. Ob ich, statt um 20.30 Uhr, auch um 18.00 zur Bestrahlung kommen könnte, eine Patientin hätte abgesagt. "Nein, ich kann dann nicht, da habe ich Besuch." "Aber dann müssen wir eine Stunde auf Sie warten", drängelt mich die MTA. Aus dem Hintergrund kommt aber ein Tipp: "Wann können Sie denn, heute?" "Ich kann zwischen jetzt und 17.00 Uhr", sage ich. "Gut, dann kommen Sie bitte um 15.00 Uhr."
Ich bin spät dran und fahre mit dem Taxi. Dass ich mir Tschernobyl-Strahlen abholen würde, sage ich. Nach einer kurzen Pause antwortet der Taxifahrer: "Ach ja, [Pause] man gönnt sich ja sonst nichts." Ich muss herzhaft lachen.
Heute gehts zügig im Strahleninstitut. Nur hängt sich zwischendurch der Apparat auf. Plötzlich geht er aber wieder. - Sehr Vertrauen erweckend ist das nicht. - Als die MTA den Apprat auf die Position drehen will, aus der er mich von hinten bestrahlt, lässt sie ihn in die falsche Richtung fahren. Ich sage ihr, dass er in die andere muss, weil ich das gestern schon erlebt hatte. Aus irgendeinem Grund, muss das Ding rechts um mich gefahren werden, statt links. "Nein, das ist egal, wie rum man ihn fährt", sagt die MTA. Dann muss sie aber Hilfe rufen; sie kriegt den Winkel nicht hin, den sie hinkriegen soll. Ihre Kollegin klärt sie auf, dass man den Winkel nur von der anderen Seite hinkriegt. (Links rum kommt man nur bis 185 Grad, es müssen aber 188 Grad eingestellt werden.) Es dauert noch einige Sekunden, erst dann begreift die MTA, dass ich das vorher schon gesagt hatte. Ich lockere die Situation, indem ich sage: "Verrückt wegen 3 Grad." Ja, von der Grenze hätte sie gar nichts gewusst, meint die MTA.

Da ich heute so leichtfüßig und beweglich bin, nutze ich die Gunst der Stunde und tanze zu Hause ein wenig. Auch kann ich die Wegstrecken, die ich draußen hinter mich bringen muss, ertsmals wieder genießen. Es ist alles schöner, wenn der eigene Pelz nicht zu eng ist.
Anmerkungen:

Heute bin ich fast nicht geschwollen. Ich fühle mich leichtfüßig und mein Oberkörper ist schön.
Vor der Bestrahlung mache ich ganz leichte Dehnübungen und etwas Gymnastik. Nach der Bestrahlung kurz Übelkeit. Auch beginnt mein Brustbereich wieder deutlich zu spannen. Ich bin sehr konzentrationsschwach.

Übrigens ist mein Geschmackssinn wieder richtig gut, noch nicht völlig wieder hergestellt, aber schon verdammt gut.
Heftiges Einschlafen nach jedem Essen.

Viele Hitzewallungen und Schweißausbrüche.





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Mittwoch, 11.01.06 (Bestrahlung 3/25)

Mittags ruft das Strahleninstitut wieder an. Wieder wären Plätze frei geworden, ob ich zwischen 16.30 und 17.00 Uhr zur Bestrahlung kommen könne. Ich kann.

Ich fahre mit der Bahn und bin um 16.50 Uhr da. Diesmal were ich in einer anderen Reihenfolge bestrahlt. Zuerst denke ich, damit man den Apparat wegen dieser 188 Grad-Geschichte nur einemal von rechts nach links bewegt, dann aber wird er doch nochmal zurück gefahren. Schließlich bin ich verwirrt und habe das Gefühl, die letzten male anders bestrahlt worden zu sein. Ich wede mir also alle Positionen merken müssen. Um 17.30 Uhr sitze ich schon wieder in der Bahn zurück.

2 Stunden später schmerzt der bestrahlte Bereich nun sehr deutlich. Die Schmerzen erinnnern jetzt auch nicht mehr an die Verspannungen, die ich sonst auch schon mal hatte. Oh wei, denke ich, wenn das schon am 3. Tag so stark ist, wie wird das dann erst im Laufe der nächsten 22 Tage werden?
Anmerkungen:

Vor der Bestrahlung mache ich ganz leichte Dehnübungen und etwas Gymnastik.
Kurz Übelkeit nach der Bestrahlung. Außerdem Konzentrationsschwäche und der bestrahlte Bereich schmerzt nun deutlicher.
Meine Schwellungen sind so schwach wie am Montag. Vielleicht aber auch wie gestern. Jedoch fühle ich mich nicht so gut, weil die Schmerzen im Brustbereich schon vor der Bestarhlung deutlcih sind und nach der Bestrahlung stark. So fühle ich mich auch nicht wohl in meiner Haut.

Ich glaube, dass die Taubheit aus Fingerspitzen und Zehen weggehen will. Zumindest fühlt sich das seit ca. einer Woche anders an, als zuvor, erstmal eher stärker, aber ich schätze das täuscht und heilt gerade. Die Taubheit deutlicher zu spüren, ist ja schon ein Spüren.
Heftiges Einschlafen nach jedem Essen.

Ich habe Schweißausbrüche vom Feinsten. An Kopf und Oberkörper läuft es nur so an mir runter.



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Donnerstag, 12.01.06 (Bestrahlung 4/25)

Heute bin ich die letzte, die bestrahlt wird. (19.50 Uhr) Ich komme zwar 5 Minuten zu spät, aber die Patientin vor mir ist noch dran, also ist alles in Ordnung. Ich vergesse wieder, mir die Positionen des Strahlengeräts zu merken.
Die Linien auf meinem Oberkörper werden nachgezogen.
Anschließend frage ich nach Erfahrungswerten zu Schmerzen. Die MTA ist verblüfft, dass ich schon was merke. Das trete sonst erst ab Mitte der Bestrahlung auf, meistens erst gegen Ende und dann auch eher Hautreizungen. Aber es könnte natürlich sein, wenn ich sehr empfindlicch wäre ... Ich solle mich bei der Ärztin melden, falls mich das störe/ das stärker würde. - Viele Patientinnen hätten Schmerzen in dem Brustbereich vom Arm heben, sagt die MTA, vielleicht wäre es ja das.
Ich ziehe in Betracht, dass das mit dazu führt, zumindest meine geringfügigen Dehnungsübungen, die ich derzeit täglich mache. Aber es fühlt sich eben etwas anders an, als ich es bisher schon kenne.
Anmerkungen:

Vor der Bestrahlung mache ich ganz leichte Dehnübungen und etwas Gymnastik.
Kurz Übelkeit nach der Bestrahlung. Außerdem Konzentrationsschwäche und der bestrahlte Bereich schmerzt nun deutlicher.
Schwellungen sind wie gestern.

Heftiges Einschlafen nach jedem Essen.

Ich habe Schweißausbrüche vom Feinsten. An Kopf und Oberkörper läuft es nur so an mir runter.





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Freitag, 13.01.06 (Bestrahlung 5/25)

Heute ist men Termin um 19.25 Uhr, ich muss aber noch länger warten. Das arme Putzpersonal zieht alle Blicke der Wartenden auf sich. Das würde mich nerven, an deren Stelle. Tagsüber sind immer alle Blicke auf die Frau/en an der Rezeption gerichtet, auch kein schöner Arbeitsplatz. Jetzt ist die Rezeption leer.
Ich merke mir die Positionen des Strahlengeräts wieder nicht, aber ich kenne sie auch so schon sehr gut. Das Gerät fährt heute schön im Kreis ohne Hin und Her.
Die Linien auf meinem Oberkörper werden nachgezogen.
Anmerkungen:

Keine Dehnübungen ! nur etwas Gymnastik.
Kurz Übelkeit nach der Bestrahlung. Außerdem Konzentrationsschwäche und der bestrahlte Bereich schmerzt nun deutlicher.
Schwellungen sind wie gestern.

Heftiges Einschlafen nach jedem Essen.

Ich habe Schweißausbrüche vom Feinsten. An Kopf und Oberkörper läuft es nur so an mir runter.


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Samstag, 14.01.06

Habe Besuch.
Mache Haushaltskram.
Gucke TV.
Mache was an Internetseiten.
Surfe ein wenig im Internet.
Anmerkungen:

Gar keine Übungen.
Schwellungen sind wie gestern.
Heftiges Einschlafen nach jedem Essen.
Hitzewallungen und Schweißausbrüche stark.


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Sonntag, 15.01.06

Tummele mich ab abends die Nacht durch in Internet-Foren.
Recherchiere zu einer Rechtsforum-Frage, was am Adelstitelverkauf bei eBay dran ist. Finde das Forum wieder, in dem auschließlich sowas behandelt wird und dem ich letztens begegnet war, als ich was zu Künstlernamen recherchiert hatte. - Wahnsinn, so viele Leute versuchen sich wie wild mit Titeln aufzuwerten. Und das klappt sogar. In nicht-adeligen und nicht-akademischen Kreisen, kann man billige Titel führen, die Laien mit anerkannten Adelstiteln und wertvollen akademischen Würden verwechseln könnten. Für 20 Euro z.B. verleiht eine amerikanische Kirche einen Doktor der Theologie (Doctor of Divinity), Scharlatane kürzen ihn als Dr. div. ab. Das ist allerdings strafbar, weil dieses Kürzel geschützt ist und eigentlich bedeutet, dass man diverse hiesige Dr.-Titel erworben hat. In der Langform darf man den Titel jedoch führen. Warum auch nicht, er bedeutet ja nur, dass man dieser Kirche 20 Euro hat zukommen lassen. Ebenso über Sponsoring läuft das mit den nach Adel anmutenden Titeln. Da tuckert z.B. so ein Schiff in Niemandsgewässern rum und hat sich zum Herzogtum erklärt und verkloppt Baron-Titel oder sowas. Ich hab mir schon überlegt, ob ich mir nicht eine Domain kaufe, die auch nach einem Landstrich klingt, dann kann ich dazu Lord und Lady-Titel verkloppen. Jeder Lord und jede Lady meiner Domäne kriegt dann darauf eine powered-by-Anerkennungsseite (Lord/Laird und Lady bedeutet Landbesitzer). Den Namen können die als Synonym/Künstlernamen führen. Und wenn sie nachweisen können, dass Sie damit seit mindestens einem Jahr in Erscheinung getreten sind und genügend Leute sie damit identifizieren, können sie das Synonym auf der Rückseite ihres Passes eintragen lassen und so z.B. auch persönliche Einschreiben an diesen Namen entgegen nehmen und das mit diesem Namen unterschreiben. - Mehr kann man damit aber nicht machen. - Und man braucht da dann auch meine Domain nicht zu. Man kann sich nennen wie man will, solange man die Rechte anderer an ihren Namen nicht verletzt, kann man sich betiteln, wie man lustig ist. - Aber dennoch, zu meinem Gewerbe-Anteil der Adressenkreation passt das doch prima. - Ich würde den Leuten nur nicht vorgaukeln, dass da mehr hinter stehen würde als eben das, was dahinter steht. Auch nicht durch Verschweigungen. - Hey, jetzt  muss ich noch recherchieren, ob und, falls ja, wie man in DE ggf. auch Doktor-titel verleihen kann. Herzwarm-Doktoren wären doch toll. Da müsste man meiner entsprechenden Domain dann soziale Artikel zur Verfügung stellen und kriegte dafür von mir einen Doktor 
Anmerkungen:

Gar keine Übungen.
Schwellungen sind wie gestern.
Heftiges Einschlafen nach jedem Essen.
Hitzewallungen und Schweißausbrüche stark.


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