utez.de - Ute Ziemes
Brustkrebs-Startseite

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OP+Klinikaufenthalt
Inhalte thematisch sortiert
Alternativen:
- Nur die Bilder
- Chronologischer Bericht
Folgende OP wird durchgeführt
Grund: Der Tumor soll nicht weiter invasieren und er soll nicht streuen
- Brustamputation
- Entfernung der Brustmuskelhaut
- Entfernung von ca. 10 der dem Tumor am nächsten liegenden Lymphknoten

Dauer des Klinikaufenthalts
6 Tage
Übelkeit
Tag 1 (Nach OP/Schmerzmittelgabe bis tief in die Nacht. - Kriege nichts, was dagegen hilft.)

Schmerzen
Tag 1 (Nach OP Stärke 7 von 1-10 im Brustbereich; nachts im Rücken vom langen Liegen)
Tag 1-6 (Größere Bewegungen als ganz kleine oder größerer Krafteinsatz als ganz wenig mit dem linken Arm schmerzen stark)
Tag 2 (Im Brustbereich; Versehentliches mit Links greifen auf den Rücken, reißt offenbar innen etwas wieder auf )
Tag 3  (Im Brustbereich; Ein starker Huster in der Nacht reißt offenbar innen etwas wieder auf)
Tag 4 (Nicht mehr im Brustberereich, der juckt stattdessen. Aber In Arm + Achsel, jedoch erst ab spätem Nachmittag)
Tag 5 (In Arm + Achsel. - Kriege morgens + abends Tablette dagegen; Die )
Tag 6 (In Arm + Achsel. - Kriege morgens Tablette dagegen)

Taubheitsgefühl
Tag 1-3 (Achsel und Oberarm hinten sind taub)
Tag 4-6 (Achsel und Oberarm fangen an zu schmerzen)
Tag 5 (Der Oberarm beginnt auch hinten wieder meine Berührung zu identifizieren)
Tag 6 (Der Oberarm kann fast wieder normal fühlen)
Tag 5-6 (Die Achsel ist noch sehr taub, aber eine Idee weniger als zuvor)

Bluterguss, Blase, Pusteln
Tag 1-6 (anfangs sehr stark, später schwächer geschwollener, stark gefärbter Bluterguss am Übergang zwischen Brust und Achsel)
Tag 1-4 (Zeitweise stark schmerzende Blase unter Achsel. Ggf. von einem bei der OP scheuernden Instrument; Tag 4 reiße ich sie mir ab und lasse die Stelle darunter sich an der Luft schließen)
Tag 1-6 (Etliche juckende Pusteln und kleine Kratzwunden, die auf meine Pflaster-Allergie zurück zu führen sind)
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Schläuche
Tag 1 (Tropf-Kanüle im linken Handrücken)
Tag 1-5 (2 Wundsekret-Abfluss-Schläuche in der Wunde, die nach außen führen und in Auffangbeuteln münden. Unter der Achsel sind die Schläuche mit wenigen Fäden an der Haut fixiert.)

Verband/Pflaster/Fäden
Tag 1+2 (Druck-/Quetschverband um den Oberkörper)
Tag 1-5 (Fixierungsklebestreifen unter der Stelle, wo die Schläuche austreten und per Fäden fixiert sind.)
Tag 1-16 (Fäden fixieren  oberen und unteren Hautlappen so beieinander, dass sie dicht aneinander stoßen. Überstehende Faden-Stücke werden regulär am 10.-14. Tag dicht an der Narbe abgeschnitten. Der Rest wird nach und nach aufgelöst oder nach außen transportiert und muss dann jeweils wieder abgeschnitten werden.)
Tag 1-15 (Narbenpflaster = Mehrere Schichten Klebestreifen, die direkt auf der Naht kleben. Zweck: Schönere Narbe. Können bei langem Duschen intensiv durchnässt und dann vorsichtig, Schicht für Schicht abgezogen werden, regulär am 10.-14. Tag, vor Entfernung der Fäden.)

Thrombose-Vermeidung
Tag 1-6 (Thrombose-Strümpfe tragen, Neue Tag 5)
Tag 1-5 (Thrombosespritze)

Medikamente
Tag 1 (Mittel, von dem ich einschlafe; Narkosemittel; volle Dröhnung Schmerzmittel + Stabilisierungsmittel nach OP)
Tag 2 (Schmerzmittel mittags und abends)
Tag 3 (Schmerzmittel morgens und abends)
Tag 4 (Schmerzmittel abends)
Tag 5 (Schmerzmittel morgens und abends)
Tag 6 (Schmerzmittel morgens)

Physiotherapie
Tag 2, 3 + 6 (4 + 5 sind Wochenende) (Es geht nur darum, den verletzten Bereich spüren zu lassen, dass er noch lebt, aber nicht überfordert wird, ihn vor Schmerz zu schützen und den Oberkörper zu entspannen. Dazu rüttelt und massiert mich die Physiotherapeutin sanft und zeigt mir Übungen, die ich selber machen kann und die alle aus ganz kleinen, einfühlsamen Bewegungen bestehen. Danach geht es um die Beweglichkeit auf Tischhöhe und später - zu Hause - um die Beweglichkeit bis zu 90 Grad. Ausblick: Erst nach 4-6 Wochen soll ich, erneut begleitet von Physiotherapie, in höhere Bereiche gehen,  sofern ich dann soweit bin.)
Hems + Wundsekretbeutel
Hemd + Wundsekretbeutel
Thrombosestrümpfe
Thrombosestrümpfe
Verband
Druck(Quetsch)verband
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Kontrolle und Pflege durch Schwestern/Pflegeschüler
Tag 1-6 (Wundsekretbeutel leeren, Blutdruck messen, Temperatur messen, nach Stuhlgang fragen; Bett neu beziehen)

Ernährung
Tag 1 (Vormittags Wasser zum Tablette runter spülen. Nachmittags Zwieback + Kamillentee, was ich jedoch umgehend erbreche. Abends erneut Zwieback + Kamillentee, was ich tief in der Nacht esse und das dann drin bleibt.)
Tag 2-5 (8/9 Uhr Frühstück mit Kännchen Tee oder Kaffee + 1/2-1 Liter Wasservergabe für den Tag, 12/13 Uhr Mittagessen und 1 Tasse Kaffee oder Tee + Kuchen, 18/19 Uhr Abendessen + Tasse Tee, Fast durchgängig: Selbstbedienungsteeküche, durchgängig Wasserhahn. - Im Erdgeschoss bis 19 Uhr ein Kiosk, das auch Kaffee bietet, durchgängig ein Getränke- und Schokoriegelautomat )
Tag 6 (Frühstück)
Tag 2-5 (Ich selbst habe mir Kekse mitgebracht, kaufe mir 1x einen Keksriegel + 1 Kaffee, Besuch bringt mir 2 x Nüsse und Obst, 2x Saft und 1x Kaffee mit)
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Arzt-Visite
Tag 2-6 (Werte, Wunden und Patienten begutachten)

Kontrolle durch Operateurin
Tag 1, 2, 3

Chefarzt-Visite
Tag 3 - Verpasst (Er fragt, wieso meine Brust amputiert wurde. Die diensthabende Ärztin schwimmt bei der Antwort. Größe des Tumors im Verhältnis zur Brustgröße ist schließlich ihre Antwort. - Bericht durch meine Bettnachbarin.)

Entlassungsbegutachtung
Tag 6 (Vor der Entlassung begutachtet mich zusätzlich ein übergeordneter Arzt und sagt mir, dass die sich bei mir melden, wenn die Laborergebnisse da sind. Dann würden mir auch die Fäden gezogen.)
Zwischenergebnis
Zwischenergebnis
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Kontakt + Lachen
Tag 2-6 (Ich sehe alle an, lächle und grüße sie)
Tag 3-5 (Die Gesichter der anderen Patienten erhellen sich, wenn ich ihnen begegne oder in die Zimmer hinein grüße.)
Tag 3-5 (Ich lache hin und wieder zusammen mit Besuch oder Pflegern etc. Manchmal aber, erscheint mir im Nachhinein eine einzelne solche Situation des Lachens zu unsensibel gegenüber solchen Patientinnen, denen es gerade ganz schlecht geht und die, aufgrund ihrer speziellen Diagnose, auch nicht so viel Hoffnung haben können, wie ich selbst. Mir wird klar, dass es ein tiefes (auch für andere wohltuendes) und ein - wenn auch nur geringfügig - aufgedrehtes (nervendes) Lachen gibt.)
Tag 3 (Ich muss lachen, als eine Schwester die deutlich erhöhte Temperatur meiner Bettnachbarin, mit deren Fensterplatz abtut. "Ja, lachen Sie nicht, Frau Ziemes, Sie werden auch noch an's Fenster kommen", droht sie mir.)
Tag 3 (Der Pfleger fragt uns abends, ob er uns noch was bringen könne, z.B. "Was frisches für`s Bett?" - Er meinte ein Laken oder sowas.)
Tag 4 (Ich ermutige einen Mann, der sehr bedrückt ist, sich mit mir über das, was ihn bedrückt, zu unterhalten.)
Besuch + Telefonate
Tag 1 (Besuch habe ich erst ab abends erlaubt, um mich erstmal selbst mit meiner Situation vertraut machen zu können. Meine Mutter und 2 meiner Schwestern halten heimlich OP-Wache und verschwinden schnell wieder, bevor ich zurück in`s Zimmer gefahren werde. Abends schaut eine Freundin nach mir.)
Tag 2 (Nachmittags besuchen mich meine Mutter und eine Schwester und eine Freundin kommt später noch dazu. Abends besucht mich eine weitere Freundin.)
Tag 3 (Nachmittags kommen fast gleichzeitig eine Freundin und ein Freund zu Besuch, abends kommt eine andere Freundin.)
Tag 4 (Vormittags besucht mich eine Freundin. Mittags taucht eine weitere Freundin auf. Nachmittags kommen meine Mutter und 2 meiner Schwestern vorbei. Und eine Freundin ruft an. Abends ruft eine weitere Freundin an.)
Tag 5 (Abends kommt eine Freundin vorbei und noch später ruft eine meiner Schwestern an.)
Tag 6 (Am späten Vormittag ruft eine Freundin an und holt mich kurz darauf ab.)
Lesen + TV + Radio
Tag 2 (Bedienungsanleitung Tel. + TV + Radio; Radio hören)
Tag 3 (Div. Infomaterial zum Thema `Angebote für Krebskranke` kurz überfliegen; Radio hören)
Tag 4-5 (Wochenendzeitung, weniger konzentriert als üblich)
Tag 5 (20.15 TV)
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Lärm
Tag 4 (Ganz in der Nähe feiern irgendwelche Menschen eine Party mit Open-Air-Effekt, Marke extrem lautes Volksfest. Sie beginnen abends und feiern bis in die Nacht. Wäre ich schwerkrank, würde nun mein Leben vor mir abgespult; denn das Partypublikum ist offenbar älter; der DJ legt ausschließlich Partykracher ab meiner Jugend bis zu meinem 40. Lebensjahr auf. Haben die denn gar nichts zu der Umgebung ihres Veranstaltungsortes recherchiert? Oder sind die so respektlos? Schwerkranke sind dem hilflos ausgeliefert und fühlen sich nachweislich wie im falschen Film. Schlafen ist unmöglich. Um kurz vor 24 Uhr rufe ich beim Pförtner an und bitte ihn, mir die Nummer der Polizeiwache Lindenthal zu geben. Wieso? will er wissen. Ich will, dass die den Krach da draußen abstellen. Ach so, sie meinen die Musik aus der Mensa. Ja, wo auch immer das herkommt. Ihm wird klar, dass das eigentlich seine Aufgabe wäre und er kümmert sich darum. 20 Min. Später wird die Musik mitten in einem Lied abgestellt. In den Räumen geht's da offenbar weiter, aber das hört man kaum.)
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Verwaltung
Tag 1 (Anmelden, Tel. aktivieren)
Tag 2 (Tel.-Sperre beanstanden, Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung beauftragen, Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung von Freundin an Empfänger verschicken lassen)
Tag 6 (Tel. abrechnen, Abmelden, Zuzahlung leisten)
Hilfe
Tag 0-6 (Sämtliche Familienmitglieder signalisieren deutlich ihre Hilfsbereitschaft und machen z.T. konkrete Angebote. Das gibt mir das Gefühl, mit deren Hilfe auch in der Klinik noch handlungsfähig zu sein.)
Tag 1-6 (Eine Freundin wird das Telefon für mich zahlen.)
Tag 1 (Meine Bettnachbarin folgt mir zur Toilette, um mir die Tür zu öffnen und als vorsorgliche Begleitung.)
Tag 2-6 (Meine Bettnachbarin und BesucherInnen helfen mir in und aus Kleidung, wo ich das alleine nicht kann.)
Tag 2 (Eine Freundin bringt meine Krankmeldungen zur Post. Eine soll als Einschreiben verschickt werden.)
Tag 3 (Eine Freundin besorgt mir Badelatschen für den Fall, dass ich duschen möchte.)
Tag 3 (Meine Bettnachbarin beliefert mich mit massenhaft Infomaterial und perönlichen Tipps. Einige male muss ich Stopp sagen, vieles ist aber brauchbar und hilfreich.)
Tag 4 (Eine Freundin besorgt mir Samen und Milchzucker für den Fall, dass mein Darm Unterstützung braucht.)
Tag 6 (Eine Freundin holt mich ab, trägt, was ich alleine nicht schaffe und fährt mich nach Hause.)
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Ich bin jedenfalls sehr zufrieden und habe nun Hoffnung gegenüber allem, was noch kommt.
Zufriedenheit


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18.07.05
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