utez.de - Ute Ziemes
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Woche 15
29.08.05 - 04.09.05


Mo.
Die.
Mi.
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Montag, 29.08.05 (Zyklus 1/6 - Tag 14)

TV ausprobiert. Fernbedienung braucht Batterie, die ich nicht habe. Nun müssen mir vorest die Programme reichen, die voreingestellt sind und ich muss meinen Kopfhörer mit Lautstärkeregelung nutzen, da am TV selbst nur an und aus geschaltet und in den eingestellten Programmen navigiert werden kann. Um Nachrichten und mal einen Film zu gucken ist das okay.

Mein Videorekorder zuckt nur noch. War ihm beim Umräumen was passiert? Ich kann mich nicht erinnern.

Klamotten von Schwestern nochmal alle anprobiert. Diesmal auch die Röcke und Hosen. Alles passt mir, nicht alles passt zu mir.
Medikamente:
Cefasel zum Abendessen

Reha:
Gymnastik

Maläste:
Einschlafen nach Essen; nachts kein Ende finden; Steroid-Akne weniger pustelig; Schamhaare fallen aus

3. Tag Periode! Läuft nur langsam an.


Essen, Getränke, Rauchen ganz normal

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Dienstag, 30.08.05 (Zyklus 1/6 - Tag 15)

Frauenarzt:
Blutbildkontrolle.
Ich kündige der Sprechstundenhilfe an, dass ich morgen gerne Kopien der Kontrollergebnisse von letztens und heute mitnehmen würde und dass ich gerne eine Überweisung zu einer onkologischen Praxis hätte, um da gegebenenfalls meine Chemo-Therapie fortzusetzen, da ich mich in der Uniklinik nicht aufgehoben fühlte.
Der Arzt ruft mich zu dem Thema rein. Meine gesammelten Unterlagen könne ich in Kopie haben, ich müsse x Cent pro Kopie zahlen, sagt er. Ich sage, dass ich nur die Blutbildergebnisse bräuchte, den Rest hätte ich schon. Die Überweisung zu einer onkologischen Praxis müsse mir die Uniklinik ausstellen, er könne das nicht, behauptet er.  Aber ich hätte doch das Recht, eine zweite Meinung einzuholen, sage ich. Ja, sagt er, aber die Überweisung müsse ich mir von der Uniklinik holen. Ich solle das da mit denen besprechen. Das müsse ich nicht mit denen besprechen, das sei meine Entscheidung, sage ich. "Ja, holen Sie sich da die Überweisung", sagt er und schiebt mich raus.

Das ist ja pervers, denke ich. Wenn mir die Alternative nicht gefällt, dann habe ich in der Uniklinik aber schon die Pferde scheu gemacht. Das ist ja blöd. Dann hätte ich ja gleich meine Erste-Wahl-Lösung, des auf den Tisch hauens wählen können.

Ich rufe bei wiralle an, a) um zu fragen, wie wichtig es ihr ist, dass ich meinen Bericht anonym schicke, da ich ihn dann nämlich nicht faxen kann, weil dann da mein Name drauf steht und b) um ihr rückzumelden, dass ich mir die Überweisung zur onkologische Praxis in der Uniklinik holen muss.
Zu a) sagt sie, ich könne ihr faxen, sie würde dann alles schwärzen, was auf mich hinweise. Ich sage, dass es mir egal wäre und man eh aufgrund des Inhalts gleich sähe, dass der Bericht von mir käme. Nein, sagt sie, das wäre besser anonym, wenn ich da eventuell noch hinginge. - Schließlich sagt sie noch, dass sie gestern einen Termin mit dem Leiter des Brustzentrums gehabt hätte und sie nun doch wieder mit ihm versöhnt sei, er ein toller Operateur sei .. etc. Vorher wäre sie fast soweit gewesen, ihm nicht mehr zu vertrauen und sich an ihm vorbei an die Verwaltung zu wenden. -- Sie sagt das alles gegen mich, so als hätte ich etwas gegen ihn gesagt oder zumindest, als müsse sie mich davon überzeugen, dass der Mann gut ist. Tatsächlich aber war das ganz allein ihr Ding, dass sie alles, was ich erzählte, letztlich auf ihn bezog. Ich hatte jedoch stets beteuert, dass er in meinen Erlebnissen völlig egal ist, weil er sich, da wo er vorkam, okay verhalten hat, ich nur nicht auf die Idee käme, mich ihm mit meinen Sorgen anzuvertrauen, weil ich keine gemeinsame Wellenlänge mit ihm hätte. - Sie erwähnt auch, dass er der Meinung war, eine Diagnose-Mitteilung am Telefon könne man schon machen, wenn die Diagnose vorher schon klar wäre und dass sie das aber nach wie vor ablehne. - Auch das war rein ihr Thema, da ich das mit der telef. Mitteilung in meinem Fall tasächlich okay fand, wenn das denen auch keinesfalls klar war. Außerdem war mir beim Bericht schreiben aufgefallen, dass der vermeintliche Dritte der mich angerufen hatte, wohl doch der Leiter des Brustzentrums selbst war. "Nein, auf keinen Fall", sagt sie und wimmelt mich nun heftigst ab. - Tja, sie will nicht wieder in inneren Unfrieden mit ihrem Helden verfallen. - Mir soll's recht sein.

Anschließend denke ich mir jedoch, dass ich das mit meinem Bericht doch so mache, wie ich das ursprünglich vorhatte und erst ganz am Schluss einen Bericht an die Verwaltung richte. - Denn da soll ja was geändert und nicht etwa nur ein Verein um den Finger gewickelt werden. Ich vertraue jetzt nicht mehr darauf, dass da in internen Sitzungen meinen Kritikpunkten ernsthaft nachgegangen wird.

Zu b) sagt sie, dass das doch Quatsch sei, mein Frauenarzt sicher Unrecht hätte, sie sich das nicht vorstellen könne, warum das denn so sein solle, sie doch auch für zweite Meinungen Überweisungen bekäme, ... Tja, ich wisse es auch nicht, sage ich. Ich würde jetzt meine Krankenkassen-Hotline anrufen, um die zu fragen und könne ihr ja dann Bescheid geben, damit sie das für ihre Beratung wisse. - Sie reagiert so, als wisse sie nicht, wieso das für ihre Beratung wichtig sein könnte.

Anruf bei der Krankenkassen-Hotline:
Ich schildere das Überweisungsdilemma und frage, ob es stimmt, dass mein Frauenarzt keine zweite Überweisung ausstellen könne. Ja, das stimme, sagt sie. Jedoch gäbe es Möglichkeiten die unsägliche Situation zu umgehen. Ob die Praxis auch noch etwas anderes biete als Onkologie, will sie wissen. Ich weiß es nicht. Sie guckt im Computer nach, weiß nachher auch nicht mehr. Wenn ja, dann könne mein Frauenarzt mich angeblich zu diesem anderen Schwerpunkt überweisen. Ansonsten könne ich aber auch einfach bei denen die Praxisgebühr ein zweites mal entrichten, dann reiche meine Versicherungskarte. Aha, hierbei geht es also nicht darum, dass man da nur behandelt werden kann, wenn jemand Vorgeschaltetes das sagt, sondern es geht um Abrechnungstechnik. Alles klar, dann mache ich das. Da ich zuzahlungsbefreit bin, werde ich die 10 Euro auch gar nicht zahlen müssen.

Ich rufe nochmal bei wiralle an und teile das Ergebnis mit. Ihre Reaktion hört sich nicht so an, als hätte meine Mitteilung was an ihrer Annahme geändert, dass der Frauenarzt überweisen könne, auch nicht danach, dass sie ihren Infokatalog nun erweitern würde. Naja, ich hab's rückgemeldet, mehr kann ich nicht tun.
Medikamente:
Lotion gegen Steroid-Akne;
Cefasel zum Abendessen vergessen

Reha:
Gymnastik

Maläste:
Das mit dem Schamhaarausfall nervt, ich rasiere sie mir ab; nach Duschen liegen ein paar Haare im Abluss-Sieb, die nur von meiner Achsel kommen können; Steroid-Akne nicht mehr im Gesicht und am Hals, sondern nur noch am Rumpf und immer noch weniger pustelig; Einschlafen nach Essen; nachts kein Ende finden


4. Tag Periode! Läuft nur langsam an.


Essen, Getränke, Rauchen ganz normal


Blutbild:
(N=Normbereich)
weiße Blutkörperchen: 10,1 (N: 4-11)
rote Blutkörperchen: 3,69 (N: 4-5,4)
Blutplättchen: 374 (N: 140-400)
Hämoglobin: 12,3
(N: 12-16)
Hämatokrit: 33 (N: 37-47)
MCV: 91 (N: 80-96)
MCH: 33 (N: 28-32)
MCHC: 37 (N: 32-36)




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Mittwoch, 31.08.05 (Zyklus 1/6 - Tag 16)

Frauenarzt:
Erhalte Kopien der Blutbildkontrollergebnisse. Rezept für Krankengymnastik wird lange nicht verstanden. Man glaubt, ich wolle zur Lymphdrainage. - Ich sehe kein bisschen geschwollen aus, wie kommen die da drauf? - Nein, es ginge um die Schulterbeweglichkeit und insbesondere die Dehnung von Haut und Muskel, bevor die Bestrahlung das Potential einschränke, stelle ich klar. Ein Rezept für Krankengymnastik will er mir nicht geben. Ob mir das zustehe und er dafür zuständig sei, müsse er erst erfragen. Ich solle morgen wiederkommen, dann wisse er Bescheid. Ich wundere mich, weil er doch anfangs selbst von Gymnastik gesprochen hatte und zuletzt noch sagte, er würde mir Krankengymnastik verschreiben, wenn ich das wolle. Ich sei ein Sonderfall, sagt er jetzt. Wie, ein Sonderfall? Das sei Standard, sage ich, ansonsten bliebe man ein Krüppel. Nach der OP hätte ich schon Physiotherapie gehabt und man hätte mir dort gesagt, dass ich auf weiteres Anspruch hätte und er das verschreiben müsse. Dann solle die Uniklinik das doch auch weiter machen, sagt er. Das könne sie, wenn ich von ihm das Rezept dafür bekäme und ich mich für sie entschiede, sage ich. Ja, aber sie hätten doch schon eine Überweisung für alles, sagt er. Für was auch immer die da eine Überweisung hätten, sage ich, auf keinen Fall für alles. Die würden keine Verantwortung für mich übernehmen. Niemand täte das. Wenn mir z.B. die Fäden gezogen werden müssten, wimmelten die mich ab und schickten mich zu ihm und er sagte dann, wer operiert, soll auch die Fäden ziehen und am Schluss könnte ich gucken, wie ich die Fäden aus mir raus kriege. Jetzt habe ich ihn aufgebracht: Ich würde alles durcheinander mischen, sagt er sehr aufgeregt. Ich solle morgen wiederkommen, dann könnte ich das Rezept abholen, falls er das Okay bekäme.

Anhand der Blutbildkontrollergebnisse sehe ich, dass jetzt meine weißen Blutkörperchen eine normale Anzahl aufweisen, sie vorige Woche jedoch drastisch gesunken waren, aber noch im unteren Normbereich blieben. Meine roten Blutkörperchen waren letzte Woche im unteren Normbereich und sind jetzt darunter abgerutscht. Das ist also alarmierend. Auch Hämoglobin habe ich jetzt weniger als vorige Woche, es bleibt aber im Normbereich.

Kaufe Batterie für Fernbedienung. Funktioniert trotzdem nicht. Ich schätze, dass sie schon bei meinem Vater kapputt war und deshalb keine Batterie drin gammelte. - Hat keiner geahnt.
Medikamente:
Cefasel zum Abendessen

Reha:
Gymnastik nur notdürftig

Maläste:
Einschlafen nach Essen; nachts kein Ende finden; Steroid-Akne juckt wieder stärker und wird wieder pustelig, Nachthemd ganz blutig davon

5. Tag Periode! Endlich normal stark.


Essen, Getränke, Rauchen ganz normal



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Donnerstag, 01.09.05 (Zyklus 1/6 - Tag 17)

Rasenkanten schneiden.

Diverse Arbeiten im Internet.

Sehe abends Bericht über die aktuelle Situation von Kylie Minogue. Deren Therapien laufen tatsächlich parallel zu meinen. Naja, ein paar Wochen wird sie mir wohl voraus sein. Sie sagt, sie wäre im Frühjahr wieder fit. Bei mir wird es wohl Ende Frühjahr, Anfang Sommer. - Der Beitrag des irgendwie aufgetriebenen deutschen Weißgekittelten dazu ist wiedermal extrem dümmlich. Aber das Magazin will sowieso nicht aufklären, sondern nur wissen, wann für Musikkonsumenten äußerlich alles wieder beim alten sein wird.
Medikamente:
Cefasel zum Abendessen;
Lotion gegen Steroid-Akne

Reha:
Gymnastik nur notdürftig

Maläste:
Grasmilben-Allergie; Steroid-Akne weiterhin verstärkt und wieder sehr pustelig; nach Duschen liegen meine Achselhaare fast vollständig im Abfluss-Sieb ; Einschlafen nach Essen; nachts erst spät ein Ende finden

6. Tag Periode! Normal stark.


Essen, Getränke, Rauchen ganz normal

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Freitag, 02.09.05 (Zyklus 1/6 - Tag 18)

Fernbedienung bei eBay ersteigert. Riskanter Verkäufer, da er 2 Negativbewertungen hat, auf die er dämlich geantwortet hat. Aber, wer weiß.  Die Fernbedienung ist nur 2 x original drin. Das hier ist die erste Gelegenheit. Letzte Gelegenheiten verliere ich in der Regel.

Schreiben an Marktforschungsinstitut, dass ich erst ab Juni 2006 wieder einsetzbar bin.

Schreiben an die Frau, die über mir wohnt und ein Klavier über meinem Schlafzimmer stehen hat, auf dem sie stets fleißig übt. Ich bitte sie jeweils in der ersten Woche meiner Zyklen nicht zu spielen, weil ich da voraussichtlich jeweils bettlägerig sein werde und notiere ihr die entsprechenden Termine.

Ziehe Rock und Shirt meiner Schwestern an. Top Kombi, passt prima und ist genau mein Stil. Habe klasse passende Schuhe dazu und auch meine Kappe sieht dazu perfekt aus.

Frauenarzt:
Rezept für Krankengymnastik abgeholt. Frauenarzt fragt, wie's mir in der Uniklinik geht. Tja, das kann ich wohl als Erfolg verbuchen. Allerdings ist die Frage, nach allem, was ich schon erzählt hatte, jetzt etwas künstlich. Ich sage (nochmal), dass ich evtl. die Chemo woanders weiterführen wolle, weil die Uniklinik nur das Gift in mich schütte, aber anschließend keine Betreuung sicherstellen könne. Er sagt, dass ich zum Elisabethkrankenhaus gehen könnte. Ich sage, dass ich einen Termin hätte, um mir eine niedergelassene Praxis anzusehen. - Aha.

Arzt und Sprechstundenhilfe haben mir die physiotherapeutische Praxis in ihrem Haus wärmstens empfohlen. Auf meine Frage, warum sie gut wäre, können sie mir nicht detailliert antworten. Die Sprechstundenhilfe meint, bei Brustkrebs wären die da gut. Na, wenn die mal nicht wieder an Lymphdrainage denkt. Ich gucke mir im Internet die PhysiotherapeutInnen und die Praxisräume dieser Praxis an. Die Leute sind für meinen Geschmack etwas zu bürgerlich-mittelständisch, aber noch okay und ich gucke sie mir sympathisch. Dann aber sehe ich die vorherrschenden Farben der Praxis: Rot, Gelb, Orange. Das war's, da kann ich nicht heilen, die Farben stören meinen inneren Fluss. Gelb allein ginge, aber mit Rot und Orange geht's nicht. Vor allem bin ich die Kombination so satt und dann habe ich sie auch echt schon besser eingesetzt gesehen, wenn schon.

Also doch zu der Praxis, bei der ich vor vielen Jahren schon mal Rückengymnastik hatte, nachdem ich mir fast einen Bruch gehoben hatte. Da kann ich mich an keine Farben erinnern, das ist ein gutes Zeichen. - Nicht, dass ich da am Montag rein komme und die haben ihre Räume farblich an den Trend der letzten Jahre angepasst.

Kopiere Unterlagen für onkologische Praxis am Montag.
Medikamente:
Cefasel zum Abendessen

Reha:
Gymnastik verschlafen

Maläste:
Steroid-Akne stark juckend und pustelig; Einschlafen nach Essen, auch abends auf Couch; Schmerzen links neben rechtem Bizeps; Schmerzen in linker Brust und an Brustnarbe; Portschmerzen melden sich leicht zurück

7. Tag Periode! Klingt ab.


Essen, Getränke, Rauchen ganz normal


Oberkörper + Kopf
Rumpf + Beine
Oberkörper + Kopf
Rumpf + Beine
Füße
Füße

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Samstag, 03.09.05 (Zyklus 1/6 - Tag 19)

Morgens sehe ich aus wie ein Vogel in der Mauser, nachmittags wie ein gerupftes Huhn.
Wann immer ich mir jetzt mit der Hand durchs Haar fahre, rieselt es Haarstoppeln. Nach dem Duschen ist sogar mein Abflusssieb davon verstopft.
Als ich nach dem Einkaufen meine Kappe absetze, muss ich lachen, weil es so wirkt, als hätte ich zugleich meine letzten Haare abgesetzt. - Es sind aber noch etliche da. Ich wundere mich wieviele es sind.

Meine Periode habe ich immer noch. So lange hatte ich die ewig nicht mehr. Allerdings brauchte die ja auch so lange, um endlich ordentlich Blut fließen zu lassen.

Schreibe viel am Tagebuch.

Ich biete bei der zweiten Fernbedienung mit. Falls die erste doch Murx ist, hätte ich diese. Falls beide okay sind, kann ich eine wieder verkaufen, wenn auch mit Verlust.

Rasen mähen.

Meine Klavier spielende Nachbarin meldet zurück, dass sie die Termine registriert hat und mir gute Besserung wünscht.

Es ist verblüffend, wenn ich mich gut fühle und nichts anhabe, das schief hängt, finde ich mich schön und zeige mich gern. Die Kappe ist allerdings wichtig. Nur im Garten trage ich sie nicht.

Der Port-Schlauch nervt besonders beim Einkaufen. Ich kann meinen Einkaufsrucksack nicht mehr richtig tragen. - Also diesen Port lasse ich nicht jahrelang drin. Der behindert mich ganz extrem und ist super hässlich. Das Gewebe, das sich um den Schlauch herum bildet, hebt ihn etwas an, so dass er von weitem deutlich sichtbar wird. - Ich überlege kurz, ob mein Körper wohl versucht, ihn raus zu transportieren. - Das macht er zumindest mit den Fäden meiner Brustnarbe. Da wird grad einer nach und nach rausgeschoben, wie es mir die Ärztin, die den ersten Kürzungsschnitt gemacht hatte, vorhersagte.

Wurde bei der Fernbedienung überboten. Sag ich doch, passiert mir immer bei der letzten Gelegenheit. Ist jetzt allerdings teuer für den, der gewonnen hat. Schön für den Verkäufer.

Eine Mundwinkelentzündung sowie leichte Augenentzündungen machen mir Sorgen. Mit Entzündungen in den nächsten Zyklus zu gehen ist wohl eher ungünstig. Im Falle des Mundwinkels helfen Lippenpflegestifte nicht. Ich erinnere mich daran, dass Honig gegen gerissene Lippen ganz toll hilft, also versuche ich es damit. Bei den Augen vermute ich, dass dort ggf. Haarausfall der Wimpern zu der Entzündungsneigung führt. Naja, ich hoffe es, denn dann ginge es ja weg, sobald keine mehr ausfallen können.

Beim Schlafengehen versehentlich die Antenne meines Radioweckers abgerissen. Jetzt ist er nur noch ein Wecker.
Medikamente:
Cefasel zum Abendessen vergessen; Lotion gegen Steroid-Akne; abends: Honig gegen Mundwinkelentzündung

Reha:
Gymnastik vergessen

Maläste:
Starker Haarausfall;  Mundwinkel entzündet sich; Augen entzünden sich leicht; Port-Schlauch schmerzt wieder mehr; Gewebe um Port-Schlauch hebt ihn an und macht ihn weithin sichtbar; Ein Fadenende der Brustnarbe wird rausgedrückt

Essen:
Morgens etwas trockenes Brot; mittags 2 belegte V-Toastbrote und eine Banane; abends 2 belegtes V-Toastbrote und eine Banane

Getränke:
5 Kaffee; 14 Wasser, 1 Cola

Rauchen: Viel

8. Tag Periode! = Letzter Tag!
gerupft links
gerupft rechts
Wohlgemerkt, die sind diesmal nicht extrem kurz, sondern ausgefallen,
vorher war da ein Pelz.



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Sonntag, 04.09.05 (Zyklus 1/6 - Tag 20)

Morgens Kopfkissen voller Haarstoppeln.
Mundwinkelentzündung nicht vergrößert, hat aber jetzt eine kleine Kruste, die vom Honig jedoch abgeht. Die Augen haben sich über Nacht etwas erholt und anfängliches Jucken kann per Waschen jeweils kurzfristig gestoppt werden. Es jucken die Augenlider dort, wo die Wimpern austreten. Es kann also sein, dass da die Haarwurzeln gerade abkacken und das das Jucken verursacht und der seltsame Vorgang die Augen sensibilisiert. Aber normale Augenentzündungen können eben auch so starten, also kann ich das jetzt nicht sicher einordnen. Auch habe ich die Dichte meiner Wimpern nie kontrolliert. Ich kann also nicht erkennen, ob sich da schon was ausgedünnt hat.

Ich öffne meinen Radiowecker, um zu sehen, ob ich die Antenne wieder anklemmen kann. Kann ich. Ich muss nur die Enden abisolieren und miteinander verzwirbeln. Das Radio tut's wieder und auch die Weckfunktion funktioniert nach meiner Aktion noch.

Etwas Sonnen + etwas Gartenarbeit.

Schreibe am Tagebuch Woche 13, also der ersten Zykluswoche und führe mir dabei nochmal die erlebten Nebenwirkungen vor Augen.
Eigentlich will ich für morgen davon auch noch eine Liste machen und auch eine Liste der in den Beipackzetteln angegebenen Wirkungen und Nebenwirkungen der Medikamente und Infusionen, aber dazu komme ich nicht, weil mich nach der Kochvorbereitung das Fernsehduell von Merkel + Schröder lockt und ich nach dem Essen einschlafe.
Medikamente:
Honig gegen die Mundwinkelentzündung; Cefasel vergessen zu nehmen

Reha:
Gymnastik

Maläste:

starker Haarausfall; Mundwinkel entzündet; Augen mit Entzündungsneigung; Steroid-Akne; leichte Port-Schlauch-Schmerzen

Essen:
Morgens 1/2 Scheibe trockenes V-Toastbrot; mittags: 2 belegte V-Toastbrote und eine Banane und ein Apfel; abends:
Rinderleber mit gerösteten Zwiebelringen und Kartoffel-Möhren-Pürree

Getränke:
6 Kaffee, 16 Wasser

Rauchen:
Viel

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