Aktuelles zum Thema Zustelldienste der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck
Aktuelle Infos und Kommentare zum Thema Holtzbrinck-Zustelldienste
Siehe auch: Die Logistikunternehmen der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck
Der Tagesspiegel berichtete am 17.02.2013, dass PIN MAIL von ihr zu befördernde Briefe fotografiere und die daraus generierten digitalen Daten speichere, monatelang nutze und schließlich auf einem Magnetband in einem Bankschließfach deponiere. Vertreter von PIN MAIL sollen das bestätigt haben, aber auch darauf hingewiesen haben, die Daten nur im erlaubten Rahmen zu nutzen, nämlich für das Retourenmanagement, die Qualitätssicherung, das Reklamationsmanagement, die Rechnungslegung und fürs Servicecenter, wo Anfragen der Großkunden beantwortet werden
und deponieren würde man sie als Ursprungsbeleg für Belange des Steuerrechts und der Wirtschaftprüfung
. Wieso dem Tagesspiegel Fotos von fremden Rechnungs-Briefumschlägen vorlagen, die über PIN MAIL verschickt worden waren und die ihn offenbar erst auf den Sachverhalt aufmerksam machten, ist in dem Artikel nicht erwähnt.
Soweit das, was für Journalisten und Konkurrenten interessant sein dürfte und was Datenschutzbeauftragte, Postgesetzüberwacher, Kunden und Briefempfänger wohl aufschrecken soll, aber vermutlich nicht (nachhaltig) aufschrecken wird.
Falls der Tagesspiegel das richtig verstanden hat, würden die Daten aber auch bei der Entwicklung einer Software genutzt, die angeblich derzeit entwickelt wird, um mit Hilfe der Zustelldaten eine gerechtere Lastenverteilung innerhalb der Zustelltouren zu unterstützen
.
Das wiederum wird für die Zusteller der PIN MAIL von Interesse (gewesen) sein; zum einen wegen des Ausblicks auf gerechtere Lastenverteilung, zum anderen deshalb, weil es Arbeitsaufwand in Bezug auf handschriftliche Protokolle reduzieren wird oder bereits reduziert hat.
Quelle:
Pin Mail hortet Millionen Briefdaten (siehe auch 2. Seite!), Kevin P. Hoffmann, tagesspiegel.de, 17.02.2013
Die Berliner PIN Mail behauptet, dass die Allgemeinverbindlichkeitserklärung des Mindestlohns der DPAG Ende 2007 vorsätzlich nicht rechtens gewesen wäre und hat die Bundesregierung deshalb verklagt, liest man heute in Meldungen. PIN beziffert ihren durch den Mindestlohn entstandenen Schaden auf 5 Millionen Euro und will das Geld ersetzt bekommen.
PINs Geschäftsführer Stirl führt für die Presse nochmal an, dass nach Beschluss des Postmindestlohns sich viele Postdienste in Luft aufgelöst hätten. Die Ursache dafür war jedoch in keinem Fall die finanzielle Belastung durch den Postmindestlohn, was die PIN Group damals aber mit all ihrer Pressemacht glauben machen wollte.
Die PIN MAIL AG, Berlin, eine der Überbleibsel aus der gescheiterten PIN-Group-Vision, die heute je zur Hälfte Holtzbrinck und TNT Post gehört, hatte bis zur Entscheidung, dass der Postmindestlohn wegen Formfehlern ungültig war, den Mindestlohn unter Vorbehalt gezahlt und den Lohn dann nach der Entscheidung umgehend gesenkt. Während der Zeit, als sie den Mindestlohn gezahlt hatte, meldete sie immer wieder wachsende Gewinne. Die sollen nun um 5 Millionen Euro aufgestockt werden.
Das Landgericht Berlin hat die Klage gestern abgewiesen. PIN überlegt, in die nächste Instanz zu gehen.
Mehr dazu
AKTUELLES:
1)
Pin verklagt erfolglos die Bundesrepublik , 05.12.2012, afp, handelsblatt.com
2)
Pin verklagt Bundesrepublik Deutschland, 05.12.2012, yes/AFP, spiegel.de
3)
Schadensersatz für Lohndrücker?, 05.12.2012, Jens Berger, nachdenkseiten.de
Geschichte:
4)
PIN MAIL AG: Haustarifverhandlungen stecken im Vorfeld fest, 17.12.2010, zustellerin.org
5)
PIN MAIL zahlt nur noch 8,22 Euro Grundlohn, 20.03.2010, zustellerin.org
6)
PIN Berlin senkt die Löhne, 01.02.2010, zustellerin.org
7)
Bundesverwaltungsgericht: Mindestlohnverordnung fehlerhaft, 30.01.2010, zustellerin.org
8)
Bisherige VG- und OVG-Entscheidungen, 19.12.2008, zustellerin.org
9)
Geschrumpfte PIN Group lebensfähig, 29.05.2008, zustellerin.org
10)
VORGESCHICHTE und Der Grund für die Misere, 05.03.2008, zustellerin.org
Seit April 2010 verkauft die PIN AG ihre Briefmarken bei Kaiser's und hat dort Briefkästen stehen.(Quelle 1) Im November 2011 gibt sie bekannt, dass eigene Filialen nun geschlossen werden. (Quelle 2) Angeblich, weil die CDU Mindestlöhne anstrebt. (Quelle 2) Diese Begründung kommt ihren politischen Einflussnahme-Interessen gegen Mindestlöhne mehr entgegen, als wenn sie sagte, dass die Auslagerung des Filialbereichs erfolgreich funktioniert und man deshalb nun in dem Bereich eigene Stellen streichen und Filialmieten sparen kann.
Quellen:
1) PIN Mail AG geht in Kooperation mit der Supermarktkette "Kaiser's" in Berlin, pin-ag.de, 08.04.2010
2) Pin-Postämter werden geschlossen, postmaster-magazin.de, 24.11.2011
Die Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck gibt die Mehrheit am SÜDKURIER Medienhaus ab. Neuer Mehrheitsgesellschafter (51%) wird die Mediengruppe Pressedruck. Holtzbrinck selbst bleibt jedoch Minderheitsgesellschafter (49%).
Die Zustellunternehmen des SÜDKURIER Medienhaus (Direkt-Kurier Zustell GmbH und psg Presse- und Verteilservice Baden-Württemberg GmbH) stellen mit mehr als 5000 Zustellern die Tageszeitung SÜDKURIER, Haushaltswerbungen und sonstige Publikationen zu. Außerdem hält der SÜDKURIER 50% am Briefdienstleitser arriva GmbH.
Quellen:
Holtzbrinck-Konzern gibt Mehrheit ab, SWP, tagblatt.de, 22.11.2011
Geschäftsfelder: Zustellung und Post, suedkurier-medienhaus.de, 22.11.2011
Südkurier: Mediengruppe Pressedruck erwirbt Mehrheit mit Rölfs RP Geertje Oldermann, juve.de, 23.11.2011
Mehr dazu:
Der SÜDKURIER und die neuen Gesellschafter, suedkurier.de, 22.11.2011
"Südkurier": Holtzbrincks Rückzug macht einen Augsburger Familien-Verlag größer, Netzpresse Print, mediencity.de, 22.11.2011
Die Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck hat zum 01.05.2011 die Mediengruppe Main-Post GmbH an die Mediengruppe Pressedruck (pd) verkauft. Es geht dabei um allerhand Zeitungen, Logistik-, Zustell- und Briefdienste, wobei die Zeitungszusteller der Mediengruppe Main-Post auch die Briefe zustellen.
Holtzbrinck und Pressedruck sind zwei Gründer der mail alliance.
Mehr dazu:
Einzelseite Mediengruppe Pressedruck, zustellerin.org
Briefdienstleistung, mediengruppe-mainpost.de
Zustellung, mediengruppe-mainpost.de
"[...] rund 200 Spieler aus Deutschland, Prag und Paris kickten am 27. Mai für den guten Zweck und erzielten im Rahmen eines Indoor-Beach-Football-Turniers einen Spendenerlös von über 9.000 Euro. [...]"
Mehr dazu: 2. King’s Cup: Spendenerlös von über 9.000 Euro zugunsten schwer kranker Kinder, news.immobilienscout24.de
Mein Beitrag vom 25.05.2011 war ein Fehlalarm. Bei der allgemein gehaltenen Meldung, auf die ich mich bezogen hatte, ging es um etwas ganz anderes. Vermutlich um einen Verwaltungsakt in einem alten Verfahren.
Löschen Sie meinen Beitrag vom 25. deshalb bitte aus Ihrer Erinnerung und prägen Sie sich stattdessen ein: Alles ist gut und läuft bestens!
Anfang Juli 2010 hatte ver.di die PIN MAIL AG zu Verhandlungen für einen Haustarifvertrag, der Arbeits- und Einkommensbedingungen regeln soll, aufgefordert.
Am 20.12.2010 sollten nun endlich Tarifverhandlungen stattfinden. Diese sagte der PIN-MAIL-Vorstand Axel Stirl, laut ver.di, jedoch mit folgender Begründung kurzfristig ab: "ein Teil der Beschäftigten würde sich angeblich nicht mehr durch den von ihnen gewählten Betriebsrat vertreten fühlen. Er sehe deshalb keine Möglichkeit, Tarifverhandlungen aufzunehmen."
Betriebsrat? - Was hat der damit zu tun? - Richtig: Nichts!
Dass Stirl das nicht wüßte, braucht man kaum annehmen. Es ist vielmehr offensichtlich, dass Stirl keine Tarifverhandlungen mit ver.di führen will. Er wirft der Gewerkschaft vor, im Interesse des Konkurrenten DPAG zu aggieren.
Ver.de wiederum sagt, dass Stirl die Arbeits- und Einkommensbedingungen bei PIN MAIL weiterhin nach Gutsherrenart regeln wolle und deshalb immer neue Ausreden finde.
Ein Rückblick:
Nachdem der Postmindestlohn (9,80 EUR) gekippt war, hatte die PIN MAIL AG, die ihn bis dahin gezahlt hatte, die entsprechenden Löhne gesenkt. Zusteller erhalten seither 8,22 EUR Grundlohn sowie 0,28 EUR (jederzeit widerrufbare) Prämie.
Mehr dazu: welt.de | presse.verdi.de | bb.verdi.de
Wie mir ein offenbar informierter Leser berichtete, war der Hintergrund dafür, dass die PIN MAIL AG den Berliner Senatsauftrag zunächst nur vorläufig und ab November dann endgültig erhalten hat, nicht Ergebnis einer zögerlichen Entscheidung der zuständigen Behörde. Die ursprüngliche Ausschreibung soll vielmehr fristgerecht zugunsten des Unternehmens Jurex entschieden worden sein. Wegen gravierender Auftragserfüllungsmängel habe der Senat Jurex nach zwei Monaten den Auftrag jedoch wieder entzogen und eine neue Ausschreibung gestartet. Bis zu deren Fristende wurde PIN MAIL, als ehemaliger Geschäftspartner, mit der Zustellung der Behördenpost beauftragt. Außerdem konnte PIN MAIL dann auch die neuerliche Ausschreibung für sich entscheiden.
Überzeugende Hinweise dafür, dass es ungefähr so gelaufen ist, finden sich auf postbotenforum.com:
31.05.2010: Jurex ist wieder da...
05.07.2010: Jurex in Berlin wieder zu Ende ???
26.08.2010: Was ist denn nun eigentlich aus der neuen Jurex Berlin geworden?
Um unter vergabeplattform.berlin.de rauszufinden, wer wann den PZA-Senatsauftrag erhalten hat, müsste man Vergabenummer, Auftragsformulierung oder Datum wissen, weil man sonst alles durchsehen muss. Vielleicht wollen Sie sich ja die Mühe machen. Die Daten werden da allerdings, wenn ich das auf die Schnelle richtig gesehen habe, nur für eine gewisse Dauer gelistet.
Fast schon traditionell stellt PIN MAIL die Berliner Behördenpost zu. In diesem Jahr musste das Unternehmen aber um den Auftrag zittern.
Nach einer erneuten Ausschreibung hatte der Senat zum Stichtag noch keinen künftigen Briefdienstleister bestimmt und verlängerte den Vertrag mit PIN MAIL vorläufig nur für einen Monat (10/2010). Mittlerweile hat PIN MAIL den Zuschlag jedoch erneut ganz erhalten.
Dass man so lange gezögert hat, liegt offenbar an Beschwerden bzgl. der Zustellerfolgszahlen. Die sind z.B. der Berliner PolizeiGEWERKSCHAFT zu niedrig. Im Jahr 2009 hätten von 3,2 Millionen Knöllchen rund 125.000 von PIN MAIL nicht zugestellt werden können. Das sei zuviel Unzustellbarkeit, meint der Berliner Landesvorsitzende der Polizeigewerkschaft.
Er vermutet zum einen, dass niedrige Löhne, hoher Arbeitsdruck und große Zustellgebiete zu schlechteren Ergebnissen führten - aber auch, dass diejenigen Bürger, die umzögen, sich oftmals nur bei der Deutschen Post ummeldeten (Nachsendeauftrag) und nicht auch bei PIN MAIL.
Die These, dass niedrige Löhne verantwortlich für die Unzustellbarkeit von Briefen sein könnten, darf man wohl gewerkschaftlicher Polemik zuschreiben und - nicht deshalb, aber eben doch - verwerfen. Dass hoher Arbeitsdruck bei PIN MAIL zu mehr Unzustellbarkeiten führen könnte, als bei der Deutschen Post, ist wohl auch kaum haltbar, weil der Arbeitsdruck bei PIN MAIL nicht höher als bei der Deutschen Post ist.
Größere Zustellgebiete hingegen bewirken selbstverständlich, dass der Zusteller, der ja nicht täglich Post für alle hat, den Umzug eines Empfängers mit seltener Post erst später wahrnimmt, als dies der Kollege der Deutschen Post tut, der fast täglich etwas für alle potentiellen Empfänger seines kleineren Zustellbezirks hat. Und, dass Bürger, bei Umzug, allzu selten auch bei ortsansässigen alternativen Briefzustelldiensten einen Nachsendeantrag stellen, ist ebenfalls Tatsache. - Aber wieso führt das zu angeblich mehr Unzustellbarkeiten als bei der Deutschen Post?
Es ist ja nicht so, dass PIN MAIL nach einem ersten erfolglosen Zustellversuch einen Brief direkt an den Absender zurück schickt, sondern man bemüht dann die Umzugsdatenbank der Deuschen Post (was übrigens richtig Geld kostet), um herauszufinden, ob der Empfänger da mit neuer Adresse gelistet ist. Wenn ein Brief als unzustellbar zurück geschickt wird, war der Empfänger also in der Regel dort nicht gelistet.
Deshalb halte ich mal, positiver formulierend als die Polizeigewerkschaft das tut, fest: 2009 konnte PIN MAIL von 3,2 Millionen Knöllchen lediglich 3,9 % nicht zustellen. - Das hört sich für mich nicht nach einem dramatischen Misserfolg an, sondern nach Erfolg.
Die Beschwerden der Berliner Polizeigewerkschaft haben möglicherweise eher politische Hintergründe.
Mehr dazu: tagesspiegel.de
Auf welt.de gab es darüber hinaus Anfang Oktober 2010 im dpa-Newsticker die Meldung der vorläufigen Monatsverlängerung für PIN MAIL mit dem Titel: "Senatssuche nach Briefzusteller noch ergebnislos". Der Link dazu ist aber mittlerweile tot.
Ab Montag wird man in Berlin in allen Kaiser's-Märkten Briefmarken von PIN Mail kaufen und damit freigemachte Briefe auch in dort aufgestellte PIN-MAIL-Briefkästen einwerfen können.
Mehr dazu: onetoone.de
Die PIN MAIL AG Berlin beschäftigt 600 Zusteller/innen. Nachdem der Post-Mindestlohn gekippt wurde, hat sie deren Stundenlohn von 9,80 auf 8,22 Euro, also um 1,78 Euro gesenkt. Mit Hilfe einer jederzeit widerrufbaren freiwilligen Prämie stockt PIN diesen Grundlohn derzeit noch auf 8,50 Euro auf.
Mehr dazu: jungewelt.de
Im September läuft der aktuelle Vertrag zwischen dem Berliner Senat und der PIN Mail AG aus und der Senat schreibt den lukrativen Auftrag, bezüglich der Beförderung und Zustellung der Berliner Amtspost, pflichtgetreu neu aus. Das neue Vergabegesetz verlangt von Bewerbern, neben der logistischen Befähigung und einem günstigen Preis, dass sie ihren Mitarbeitern mindestens 7,50 Euro Stundenlohn zahlen. Auch nach der kürzlichen Lohnsenkung liegt PIN da deutlich drüber.
Die Untergrenze, die der Senat gezogen hat, gilt für jede Art von Auftrag und Unternehmen, nicht nur für Postdienste. 7,50 Euro wurde wohl nicht zufällig gewählt. Es handelt sich bei dem Betrag um den seit Jahren (2006) anvisierten Einstiegsbetrag für einen allgemeinen staatlichen Mindestlohn.
Mehr dazu: newsticker.welt.de | sueddeutsche.de
Seit heute kriegen die Mitarbeiter bei der PIN MAIL AG, Berlin, weniger Geld. Künftig werden die Vollzeit-Zusteller/innen mit mindestens 225 Euro Brutto pro Monat weniger auskommen müssen.
Nach dem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts zur Mindestlohnverordnung für Briefzustellunternehmen muss die AG, als eine der Kläger, den Post-Mindestlohn derzeit nicht mehr zahlen. Jetzt werden dort wieder die Löhne gezahlt, die vor dem Mindestlohn galten.
Zum Glück für die dortigen Mitarbeiter, arbeiten sie bei einer der erfolgreichsten, größten und ältesten alternativen Briefdienstleisterinnen, die als solche, im Gegensatz zu jüngeren Briefdienstleistern, schon gewachsenere Strukturen, mit gewerkschaftlich organisierten Mitarbeitern und einem Betriebsrat hat.
Die PIN MAIL AG hatte vor dem Mindestlohn bereits einen Lohn, der entschieden höher lag, als die sonst üblichen Löhne bei Post-Alternativen und er war auch der höchste Lohn innerhalb der PIN Group. Mit 8,50 Euro pro Stunde waren sie vor Einführung des Post-Mindestlohns die bundesweit herausragenden Mehrverdiener im alternativen Briefzustellbereich, in dem ansonsten meist deutlich unterhalb von 8 und besonders gerne zwischen 4 und 6 Euro pro Stunde gezahlt wurde.
Der Post-Mindestlohn war ausdrücklich nur unter Vorbehalt gezahlt worden, weshalb die Mitarbeiter zwischenzeitlich kein Anrecht auf ihn erworben haben.
Immerhin hatte die AG ihn aber überhaupt gezahlt. Man wird nur wenige Unternehmen finden, die das gemacht haben.
Nichts desto trotz, für die betroffenen rund 1000 Mitarbeiter dort, ist die Absenkung ihres Lohns, jeweils ganz persönlich, eine finanzielle Katastrophe.
Mehr dazu: taz.de
Am 19.01.2010 wurde die Mail Alliance gegründet. TNT Post , die Briefdienste der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck, der CITIPOST-Verbund und die Logistic-Mail-Factory sitzen von Beginn an im Boot.
Mehr dazu: mailalliance.html#gruendung
, (zustellerin.org-News)
Die Holtzbrinck-Briefdienste werden gemeinsam mit TNT Post, dem CITIPOSTVerbund und vielleicht auch dem P2-Verbund das Unternehmen Mail Alliance gründen, mit dessen Hilfe eine gemeinsame, DPAG-unabhängige bundesweite Zustellung ermöglicht werden soll. Federführend ist dabei TNT Post.
Das Bundeskartellamt hat, laut zeit.de, am 09.Oktober genehmigt, dass sich die TNT Post Holding Deutschland GmbH, ohne Auflagen, auch an den fünf weiteren regionalen deutschen Postzustellunternehmen des Holtzbrinck-Verlags beteiligen darf. Auf bundeskartellamt.de war das zwar am 10.10. noch nicht zu lesen, aber zeit.de wirds wohl wissen; denn "Die Zeit" ist eine der Zeitungen des Holtzbrinck-Verlags.
Drei der fünf Unternehmen werden vermutlich sein: arriva GmbH (Freiburg im Breisgau) - Main-PostLogistik GmbH (Würzburg) - Main Sortierservice GmbH (Würzburg).
Die EU Kommission hat am 28. September genehmigt, dass die TNT Post Holding Deutschland GmbH, eine Tochter der holländischen TNT, künftig folgende Unternehmen mit der Holtzbrinck GmbH & Co. KG (bisheriger Alleininhaber) gemeinsam kontrollieren darf: PIN Mail AG (Berlin) - PIN Mail GmbH (Woltersdorf) - PIN Mail GmbH (Wildau) - Blitz-Kurier GmbH (Rathenow) - City Brief Bote GmbH (Schwedt/Oder) - Märkische Postdienste GmbH (Brandenburg an der Havel) - Debex GmbH (Potsdam) - Briefboten GmbH (Potsdam).
Über den unmittelbaren Erwerb von Minderheitsbeteiligungen an fünf weiteren regionalen Holtzbrinck-Postzustellunternehmen durch TNT, hat die EU-Fusions-Kontrolle nicht zu entscheiden. Hierzu steht vielmehr die Entscheidung des Bundeskartellamts noch aus.
Mehr dazu: ad-hoc-news.de
TNT Post Deutschland beteiligt sich nun definitiv an den 13 PIN-MAIL-Gesellschaften der Verlagsgruppe Holtzbrinck. Eine entsprechende Vereinbarung soll mittlerweile getroffen worden sein. Von den Betrieben in Berlin und Brandenburg wird TNT 50% der Anteile erwerben und 25% der Anteile an den Betrieben in den anderen Bundesländern (Baden-Württemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz, Saarland).
Die eh schon lange bestehende Kooperation soll jetzt weiter intensiviert werden.
So hatten TNT und PIN MAIL z.B. seinerzeit gemeinsam den Arbeitgeberverband NBZ gegründet und auch weng später mit der gelben Gewerkschaft GNBZ einen Tarifvertrag abgeschlossen, der niedrigere Mindestlöhne vorsah als der Post-Mindestlohn. TNT hatte daraufhin seinen Mitarbeitern neue Arbeitsverträge vorgelegt und unterschreiben lassen und war dabei auch nicht vor Lohnsenkungen zurück geschreckt. Der Tarifvertrag war zwar ungültig, unter anderem, weil die GNBZ nicht tariffähig war, wie zuletzt auch gerichtlich festgestellt wurde. Dennoch blieb TNT bei seinem Entlohnungskonzept.
Es wird vermutlich nur eine Frage der Zeit sein, bis die neue Arbeitgeberkonstellation nun auch die PIN-MAIL-Mitarbeiter, die bislang noch den Post-Mindestlohn erhalten, mit dem Anliegen einer Lohnsenkung konfrontieren.
Mehr dazu: finanzen.net
Seit PIN MIL nicht mehr über ein eigenes bundesweites Zustellnetz verfügt, braucht es Kooperationspartner. TNT ist mit seinem Zustellnetz, seinen Preisen und als Haupt-Konkurrent des Marktführers Deutsche Post DHL besonders beliebt.
Nun wirbt Holtzbrinck um eine Beteiligung TNTs an PIN MAIL. Es heißt, dass der Verlag TNT 50% von PIN MAIL Berlin und 25% weiterer PIN MAIL-Gesellschaften, die darüber hinaus in seinem Besitz sind, anbietet.
Mehr dazu: horizont.net | ftd.de
Der Urlaubsverzicht bei der PIN MAIL AG Berlin war wohl doch keine Aktion, die mit der Demonstration gegen den Mindestlohn vor einem Jahr zu vergleichen wäre. Diesmal geht es um ein wohlüberlegtes Entgegenkommen der Belegschaft. Auf vier, erst in diesem Jahr hinzu gekommene Urlaubstage wird, befristet auf ein Jahr, verzichtet. Sollte die Situation danach noch problematisch sein, steht das Angebot, ein weiteres Jahr auf zwei der vier Tage zu verzichten. Meine Sorge über die Entwicklungen dort war also unnnötig. Sollte jetzt noch die Kundenwerbung hochgefahren werden und Erfolg haben, dann dürften da beide Seiten stolz auf sich sein.
Jeder Zusteller der PIN MAIL AG Berlin verzichtet auf bezahlten Urlaub im Wert von jeweils ca. 430 EUR. Als Begründung gibt der Tagesspiegel (Zeitung des PIN-Berlin-Besitzers Holtzbrinck) an, dass dies dem vielleicht eintretenden finanziell problematischen Fall vorsorgen soll, dass 2009 gegebenenfalls Kunden der PIN MAIL von der Finanzkrise erfasst werden könnten und dann als Einnahmequellen ausfielen.
Für den Fall, dass das nicht eintreten sollte, wurde offenbar nichts geregelt. Stattdessen frohlockt die Geschäftsführung, dass möglicherweise auch noch die Pflicht, den Post-Mindestlohn weiter zu zahlen, wegfallen könnte, wenn das Oberverwaltungsgericht am 18. Dezember darüber entscheidet.
Lieber Holtzbrinckverlag, wenn jetzt jedes Unternehmen das Schreckgespenst "drohende Wirtschaftskrise" für seine Personalkosten-Einspar-Interessen missbraucht, dann wird die Krise ganz sicher kommen, und zwar noch schneller und noch gewaltiger. Ihre Angestellten sind zwar nicht ihre Kunden, aber vielleicht sind sie Kunden ihrer Kunden, zumindest solange sie sich das noch leisten können.
Ich bin gespannt, ob der Betriebsrat, oder ein Teil von ihm, auch noch mal vor dem Oberverwaltungsgericht gegen den Post-Mindestlohn demonstrieren wird, wie vor einem Jahr. - Man wird offenbar nicht klüger.
Nun erklärt sich mir auch, weshalb die angekündigte Werbeoffensive der PIN MAIL AG ausbleibt, die noch in diesem Jahr stattfinden sollte. Weltuntergangsstimmung und zugleich Zuversicht verbreiten, geht nicht. Das Ziel, Personalkosten zu sparen, scheint wichtiger zu sein, als Neukunden zu gewinnen. - Man wird tatsächlich nicht klüger.
Die bisherigen PIN Group Pleiten hatten ihre Ursache nicht zuletzt darin, dass der Vertrieb vernachlässigt wurde und enorme Managementkapazitäten an die Bekämpfung des Post-Mindestlohns gebunden wurden. (Siehe 20.05.2008)
Mehr dazu: tagesspiegel.de | horizont.net
Die Domains der PIN Group AG wurden offenbar mit an Holtzbrinck verkauft. Anfang Oktober 2008 wurde die PIN Group Präsenz vom Netz genommen und eine neue Präsenz der PIN MAIL AG, Berlin online gestellt. Der Aufruf aller bekannten Domains, die ehemals der PIN Group gehörten, zeigt jetzt auf pin-mail.net und dort wird ausschließlich über die PIN MAIL AG, Berlin informiert.
Die PIN MAIL AG, Berlin war ehemals Ausgangspunkt zur Gründung der PIN Group, damals hieß sie PIN intelligente Dienstleistungen AG (Kürzel: PIN AG). Springer und Holtzbrinck hatten sich da 2004 mit je 30%, WAZ und Rosalia (Thiel) mit je 6% eingekauft und sie nahmen von dort ausgehend gemeinsam die Gründung und das weitere Wachstum der PIN Group S.A. in Angriff.
Mindestens zwölf erfolgreich arbeitende PIN-Gesellschaften, mit insgesamt 2500 Mitarbeitern werden von der Stuttgarter Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck gekauft und in enger Anbindung an die Verlagshäuser weiter betrieben. Die Zustimmung des Bundeskartellamts vorausgesetzt. Gekauft werden laut Angabe in den unten verlinkten Berichten, die sich auf Aussagen des Insolvenzverwalters Kübler beziehen, die Berliner PIN MAIL AG, acht PIN-Gesellschaften in Brandenburg, Arriva in Freiburg, die Main-PostLogistik sowie der Main Sortierservice in Würzburg.
Ich meine aber, das ist sehr grob bis lückenhaft ausgedrückt. Von Interesse ist doch sicher noch, dass PIN MAIL Berlin nicht nur in Berlin sitzt, sondern auch zwei Niederlassungen in Sachsen und darüber hinaus irgendwelche Tochterfirmen hat. Der Briefdienstleister Arriva besteht aus mindestens vier bis fünf Unternehmen, die allesamt auf mich den Eindruck machen, als wären sie nie in anderer Hand als der von Holtzbrinck gewesen und die Familie Main-... hat noch mindestens ein Geschwisterchen, nämlich die Main-Brieflogistik, das wird man doch sicher nicht ins Heim schicken, oder?
Insgesamt hat Holtzbrinck jedenfalls damit dann künftig auch offiziell die entsprechenden, Konkurrenz-fähigen Netzwerke für diverse Großräume in der Hand.
Handelsblatt | taz | posttip.de | welt.de
So habe ich das bislang verstanden. Bitte kontrollieren Sie das aber selbst nochmal beim Lesen der entsprechenden News.
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