Meldungen aus 2009 zum Thema Deutsche Post DHL
Bekanntlich beißen den letzten die Hunde, deshalb rennt die Deutsche Post vorne weg und schrumpft ihr Briefgeschäft selbst. Dass sie derzeit den "elektronischen Brief" entwickelt, geht zwar auf eine Initiative des Bundesinnenministeriums zurück, aber einmal in Schwung gekommen und mit Blick auf ihre bisherigen Großkunden, die Verlage dieser Republik, bietet sie denen nun auch die Bereitstellung eines niedrigschwelligen und funktionierenden Online-Bezahlsystems für ihre Beiträge im Netz an. Dass das langfristig zu weniger papierner und mehr kostenpflichtiger digitaler Lektüre führen wird, ist wohl allen klar; denn wer zahlt schon zweimal für die selben Inhalte.
Nun gut, der Trend geht dahin und die Deutsche Post, die kürzlich noch dafür ausgezeichnet wurde, dass sie ihren Konzern am Puls der Zeit orientiert, und die am Beispiel Postdienst erfahren hat, wie gut es tut, wenn man in einem Markt die Nase vorn hat, will sich frühzeitig positionieren und das geht am besten jetzt und als Vorreiter.
Der Konzern will sich damit gewohnt hohe Einnahmen auch in der Zukunft sichern, Zusteller/innen wird er dafür aber nicht brauchen.
Für den Transport all der Tonnen bedruckten Papiers, das bis dahin noch und für die Teile davon, die auch später noch zwischen Druckereien und Verkaufsstellen zu transportieren sind, hat sich die Deutsche Post DHL ebenfalls als Logistikdienstleister bei den Verlagen empfohlen.
Bevor Post und Verlage eine digitale Beziehung zueinander eingehen werden, muss die Deutsche Post beweisen, dass sie den sicheren "elektronischen Brief" und ein Bezahlsystem tatsächlich funktionierend und attraktiv zu handhaben bereitstellen kann. Zuletzt hatte sie auf einer ihrer aktuellen Seiten noch selbst eine Datenpanne und wer sich noch an eine frühere Nutzung der Adresse www.ebrief.de erinnert, wird wissen, dass die Post viel wird dazu gelernt haben müssen, um jetzt Vorreiter sein zu können.
Mehr dazu: kress.de | turi2.de | prcenter.de
Die Deutsche Post AG und ver.di haben sich am 30.10.2009 geeinigt.
Das sind die Ergebnisse:
Mehr dazu: ibtimes.de | psl.verdi.de | welt.de
Für die Deutsche Post DHL ist "Quelle" ein gewaltiger Stammkunde, der ihr enorme Umsätze beschert. Hunderte von Mitarbeitern in allerlei Abteilungen arbeiten speziell in dem Zusammenhang. Jetzt, wo Quelles Pleite feststeht, wird auch die Deutsche Post DHL Mitarbeitern kündigen. In welchen Abteilungen, wieviele Mitarbeiter genau davon betroffen sein werden, das prüft das Management derzeit noch.
Mehr dazu: verkehrsrundschau.de
Deutsche Post DHL und die Gewerkschaften ver.di und DPVKOM haben ihre Tarifverhandlungen erneut, diesmal auf den 28. und 29.10. vertagt. Der zweite Verhandlungstag (14.10.) sei zwar in sachlicher Atmosphäre verlaufen, habe aber noch keine greifbaren Ergebnisse geliefert.
Deutsche Post DHL und die Gewerkschaften ver.di und DPVKOM haben ihre Tarifverhandlungen auf den 14.10. vertagt. Der erste Verhandlungstag (06.10.) war ergebnislos verlaufen.
Eigentlich stünden jetzt Tarifverhandlungen zu den Themen Löhne und Arbeitszeiten gar nicht an; der entsprechende, noch gültige Tarifvertrag kann nämlich erst zu Mitte 2010 gekündigt werden. Der aktuelle Rationalisierungsschutz-Tarifvertrag, der Fremdvergabequoten regelt und Ende des Jahres automatisch ausgelaufen wäre, konnte jedoch früher gekündigt werden und das hat ver.di zu Ende Oktober getan.
Folgende Positionen gibt es:
Die Tarifverhandlungen beginnen am 06. Oktober, Anfang November ist das Ende der Friendenspflicht.
Für Vertrieb und Verwaltung der DHL und den IT-Bereich der Briefsparte haben sich Konzern und Gewerkschaften bereits Ende September geeinigt. Die Deutsche-Post-Tochterunternehmen DHL Vertriebs GmbH und Co OHG und DHL Verwaltungs GmbH, mit insgesamt 1000 Angestellten, wurden bereits Ende September abgeschlossen. Dort bleibt es bei 38,5 Wochenstunden, dafür gibt es für Arbeit an Heiligabend und Silvester keinen Freizeitausgleich mehr. Im Dezember erhalten die Mitarbeiter eine Einmalzahlung von 200 Euro und ab März 2009 würden die Entgelte um 3,8 Prozent und ab April 2010 um weitere 2,6 Prozent angehoben. Das Ergebnis wird für die Tarifverträge der DP IT Brief GmbH übernommen, vorbehaltlich der Zustimmung der Tarifkommission.
Um ihre 130.000 Mitarbeiter bzgl. der kommenden Tarifverhandlungen zu beeinflussen, weiß die Deutsche Post seit Monaten die Medien dazu zu nutzen, den Eindruck zu erwecken, als sei sie in enormen Schwierigkeiten. Das ist sie aktuell nicht, wohl aber steht sie als Konzern und Aktiengesellschaft, wenn sie tief in die Zukuft hinein schaut, schon jetzt enorm unter Druck, soviel kann man ihr wohl zugestehen.
Vom bislang zwar geringen, aber kontinuierlichen jährlichen Nachfrageschwund im Briefgeschäft im Allgemeinen und zusätzlichen Einbrüchen desselben in der aktuellen Krise im Besonderen wird dramatisierend berichtet und über hohe Personalkosten im Vergleich zu Konkurrenten gejammert. Dass in der Zukunft auch die Umsatzsteuerbefreiung neu geregelt und für die Deutsche Post teilweise möglicherweise aufgehoben werden wird, während Konkurrenten punktuell in ihren Genuss kommen könnten, darüber berichten schon die Konkurrenten und deren nahestehende Partei, die FDP.
Die Tatsache, dass die Deutsche Post aktuell außerdem unter Zeitdruck enorme Summen (5000 Mitarbeiter) in die Entwicklung eines möglichst konkurrenzlosen Konzepts zum Thema E-Brief investieren muss, um dereinst auch auf dem Briefmarkt der Zukunft, dessen Enstehungszeitpunkt die Regierung mit ihrem DE-Mail-Projekt puschte, die Nase vorn zu haben, kommt hinzu. Die größten Post-Konkurrenten TNT und Holtzbrinck schüren das Feuer, indem sie sich kampfeslustig zeigen und sich zu einer gemeinsam größeren Konkurrenz für die Deutsche Post punktuell verbinden und signalisieren, dass sie auch auf dem Zukunftsmarkt mitrangeln werden.
Mehr dazu: euronews.net | verkehrsrundschau.de | focus.de | stock-world.de | charivari.com | gelnhaeuser-tageblatt.de | finanzen.net | boerse.de | datensicherheit.de | ad-hoc-news.de | rp-online.de | neues-deutschland.de | giessener-allgemeine.de
Die Deutsche Post DHL wird im Juli und August 2009 folgende Einsparungsmaßnahmen erproben:
Ein Fünftel der Sortierzentren werden sonntags geschlossen bleiben, wobei die dort sonst anfallende Post von den anderen Zentren mit sortiert werden wird. Montags werden nur etwa die Hälfte der Briefzusteller eingesetzt werden, die dann zwei Bezirke, statt einem bedienen müssen.
Mehr dazu: focus.de
Die Deutsche Post droht VERDI, dass sie Teile der Briefzustellung auslagern werde, falls die Gewerkschaft der geforderten Mehrarbeit ohne Lohnausgleich nicht zustimme.
Mehr dazu: ad-hoc-news.de | faz.net
Der Chef der Briefsparte bei der Deutschen Post DHL, Jürgen Gerdes, der seinen Geschäftsbereich nicht nur fit für Wirtschaftskrisen- und Briefmüdigkeits-Zeiten machen, sondern auch dessen Marktposition für die Zukunft durch eine digitale Revolution zementieren will, beklagt, dass die Lohnkosten in seinem bislang noch Personal-intensiven Geschäftsbereich zu hoch wären. Das operative Ergebnis hätte um ein Viertel nachgegeben, obwohl der Umsatz nur um 4,5 Prozent eingebrochen sei. „Aus heutiger Sicht hätten wir im vergangenen Jahr sicher keine Lohnerhöhung mit der Gewerkschaft Verdi vereinbaren sollen", sagte er kürzlich.
Er würde die Mitarbeiter nun gerne, ohne Lohnausgleich, länger arbeiten lassen. Der aktuelle Tarifvertrag sieht das jedoch nicht vor, gilt bis 2010 und VERDI macht ein Abweichen von ihm nicht mit.
Der Konzern Deutsche Post DHL stützt sich im Wesentlichen auf die Briefsparte und die aktuellen Zahlen bieten wohl nicht das gewohnt beruhigende Polster, mit dem sich ohne zu Blinzeln, digitale Revolutionen oder nochmals Milliarden-teure (Amerika-) Experimente finanzieren ließen.
Mehr dazu: handelsblatt.com
Nach den Packstationen sind mittlerweile auch erste Versandstationen für Briefe im Einsatz. Die Pakettrucks werden mit einem effizienten Touren-Leitsystem ausgestattet, das Mehrfachwege verhindern soll. Standardporto kann man, wenn auch teuer, per Handy bezahlen. Briefe soll man auch online versenden können. Für die elektronische Post will man Einschreiben anbieten können. 2010 sollen nochmal kräftig Stellen abgebaut werden.
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