Erfahrungsberichte zum E-Postbrief-Portal
Wie auf FTD.de zu lesen war, wird der E-Postbrief bislang erst wenig genutzt. 100 Großkunden, 4000 Mittelständler und 1 Millionen Privatkunden sollen angemeldet sein. Sehr viel würden sie bislang aber nicht über diesen Weg verschicken. Gerdes soll gesagt haben, dass noch Weiterentwicklung der IT notwendig sei. Damit meint er wohl verschiedene Projekte, wie etwa, dass derzeit die E-Postbrief-Anwendung in die SAP-Standardsoftware (Software zur Abwicklung von Geschäftsprozessen) integriert wird. Gerdes geht insgesamt von bis zu sechs Jahren Entwicklungszeit für das E-Postbrief-Portal aus. Davon sind nun 1,5 Jahre um.
Folgende Funktionen sollen demnächst zum bisherigen Standard dazu kommen: 1. HJ 2012: Einfache Identitätsprüfung über das E-Postbrief-Portal, 2. HJ 2012: Direkte Bezahlfunktion über das E-Postbrief-Portal, 2013: Versand aus Officeprogrammen - wie beispielsweise Word - heraus.
Quelle: E-Brief der Post beschleunigt im Schneckentempo (Bernd Hops, ftd.de, 13.02.2012)
Beispielhafter, besonders anschaulicher Bericht, der beschreibt, was viele E-Postbrief-Nutzer auf dem E-Postbrief-Portal durchmachen:
"In einem Artikel auf Ihrer Seite vom 20.01.11 steht, der
Entwurfs-Ordner könne jetzt (endlich) senden. Frage: Wo?
Ich bin vergangene Nacht geschlagene 1 1/2 Stunden gesessen, habe 2
mal "Frau Winter" durchgestanden und nichts entdeckt. Durch einen
kleinen Beitrag, den mir eine Google-Suche geliefert hatte, bin ich auf "Kontextmenü
durch Rechtsklick" gestoßen. Der ebenfalls erwähnte Menüpunkt
"Optionen" war nirgends zu finden.
Als ich nach langem Suchen die Stelle gefunden hatte, auf der man
"Rechtsklicken" konnte, erschien im Menü der Punkt "ePost Brief
lesen". Und der rief den ursprünglichen Brief auf. Zu meiner großen
Verwunderung war da auch tatsächlich ein Button "senden".
Sollte man denen nicht mitteilen, daß es inzwischen riesige
funktionierende Web-Shops gibt, die den Button "senden" auf mehreren
Seiten darstellen können??"
Lösung/Antwort:
Wenn Sie den Entwurfsordner geöffnet haben und da auf einen Entwurf doppelt(!)klicken, dann öffnet sich die Bearbeitungsansicht, bei der es jetzt oben links einen "Senden"-Button gibt.
Es ist irritierend, dass man den Entwurf nicht versenden kann, ohne ihn erst per Doppelklick zu öffnen. Die Vorschau, die man sieht, wenn man nur einmal auf ihn klickt, würde ja zur Kontrolle reichen.
Das Landgericht Bonn hat einer Klage der Verbraucherzentrale Recht gegeben, und damit nun der Deutschen Post verboten, in ihrer Werbung zu behaupten, der E-Postbrief sei "so sicher und verbindlich wie ein Brief" und bringe "die Vorteile des klassischen Briefes ins Internet".
Hintergrund dafür ist, dass es rechtsverbindliche Erklärungen gibt, die eigenhändig oder per qualifizierter elektronischer Signatur unterschrieben werden müssen. Diese Möglichkeiten bietet der E-Postbrief aber nicht.
Quelle: E-Postbrief ist nicht gleich Brief, vzbv.de, 15.08.2011
Das muss sich noch ändern:
Das ist jetzt gut oder auf einem guten Weg:
Bei epost.de hat sich was getan. Öffnet man jetzt einen Entwurf, kann man ihn tatsächlich bearbeiten und versenden.
Eine Leserin machte mich darauf aufmerksam. Vielen Dank nochmal dafür.
Welche Änderungen es vielleicht sonst noch gibt, werde ich erst demnächst kontrollieren.
Forscher der Ruhr-Uni hacken am besten (westfalen-heute.de)
Im Rahmen des "Deutsche Post Security Cup" haben Forscher der Ruhr-Uni nach potentiellen Angriffspunkte beim E-Postbrief gesucht und von allen Teilnehmern am meisten davon gefunden. Die Deutsche Post hatte den mit 5000 Euro dotierten Preis ausgeschrieben, um Hinweise auf Schwachstellen zu erhalten, die sie nun ausbessern will.
E-Postbrief verschafft 1 Million Anwendern "gefühlte" Rechtssicherheit (heise.de)
Der Artikel setzt sich kritisch mit den Versprechungen der Deutschen Post bezüglich des E-Postbriefs auseinander.
In meinem angefangenen Brief steht bislang nur "Liebe ...." Ich stehe auf, mache mir einen Kaffee und rauche eine. Von weitem sehe ich, dass alle paar Sekunden die Meldung erscheint, dass mein Brief als Entwurf gespeichert wurde. Das ist eigentlich schon bekloppt genug, mit dem Wissen, dass Entwürfe auf epost.de aber nur rumliegen und nicht zu gebrauchen sind, kommt die Meldung einer Drohung gleich: "Senden Sie jetzt, sonst bleibt Ihnen später nur das ohnmächtige Betrachten Ihres ins Koma versetzten Entwurfes."
Entwürfe kann man nach wie vor nicht bearbeiten, nicht versenden und, wie ich heute entdecke, auch nicht exportieren. Beim Versuch, einen Brief aus dem "Entwürfe"-Ordner zu exportieren, springt die Anzeige auf "Eingang" und das Programm informiert mich darüber, dass im leeren Eingangsordner nichts wäre, was man exportieren könne.
Am Portal haben in letzter Zeit offenbar keine Programmierer, sondern ausschließlich Designer gearbeitet. Neue Buttons gibt es nicht, die bereits vorhandenen Buttons sind jedoch umgestaltet.
Die Deutsche Post habe bereits einige Hackerangriffe erfolgreich abwehren können, las ich gestern. Ich wünschte, die Hacker kämen mal durch und würden dem Entwürfe-Ordner Leben einhauchen. Mittlerweile sind sie meine einzige Hoffnung; denn die vielen Epostbrief-Newsletter, die ich vom Kundenservice auf epost.de schon erhalten habe, sagen mir vor allem eins: Es wird vorrangig in PR-Arbeit investiert.
Folgend sehen Sie Ausschnitt-Kopien des E-Postbrief-Wechsels zwischen dem Kundenservice und mir zum Thema "Entwurf versenden" von Anfang Oktober. Dabei ging es speziell um den Email-Bereich des Portals, weil mir das Entwürfe-Desaster da zuerst aufgefallen war und damals sahen die Buttons noch so aus, wie ich sie da beschreibe.
Was mir jetzt erst auffiel, ist, dass Anführungsstriche in meinem Brief durch einen Code (") ersetzt wurden. Eigentlich okay, wenn die Funktion so eingerichtet wäre, dass der Code im Quelltext stehen würde und nicht im Brief. Im Quelltext würde er nämlich dazu führen, dass im Brief Anführungsstriche stehen. Der Programmierfehler war vor dem Absenden nicht ersichtlich. Fazit: Man darf auch keine Anführungsstriche beim Briefeschreiben auf epost.de nutzen, sonst kommt abartiger Text beim Empfänger an.
Sie antworten, ohne das zu überprüfen. Dann kann sich natürlich auch nichts ändern.
Textbild verschandelt und Textverständnis erschwert durch automatischen Austausch von Anführungszeichen gegen ". - Dass der Kundenservice sicher häufig solche Code-durchsetzten Briefe kriegt, identifizieren die PR-lastigen Mitarbeiter da wahrscheinlich nicht mal als Programmfehler des E-Postbriefs, sondern halten es für Kauderwelsch der wirren Kunden.
Martin Sonneborn zur E-Post
"[...] Die E-Post sei wie eine Email, 'nur komplizierter und es kostet Geld' [...]"
Video
Nicht gerade ein sachlicher Beitrag, aber lustig. Es werden Menschen angeblich mit dem E-Postbrief in Kontakt gebracht, die entweder den E-Post-Gedanken oder aber Martin Sonneborn befremdlich finden.
Immerhin, wo "Senden" drauf steht ist jetzt auch senden drin. Für bestehende Email-Entwürfe fehlt jedoch immer noch ein Senden-Button. Nach wie vor ist da nur "Weiterleiten" vorgesehen - aber das funktioniert jetzt wenigstens.
Auch das Kontaktformular kann ich nun erfolgreich abschicken. Ich melde - nach Auswahl der Kategorie "Fehler [u.a.]", dass für Email-Entwürfe der Senden-Button fehlt. Ich erhalte nach ein paar Stunden eine Antwort - nicht per Email, sondern per E-Postbrief (!). Man teilt mir mit, dass es dort einen "@ Senden"-Button gäbe, mit dem ich direkt verschicken könnte und man hoffe, mir damit geholfen zu haben. --- MIR geholfen? --- Ich wollte DENEN helfen. Also nochmal: "Nein, diesen Button gibt es da eben nicht! Und das ist auch keine Frage an Sie, sondern eine Rückmeldung, damit ihre zuständige Abteilung den Programmierfehler beheben kann." - Dass ich für's Abschicken jetzt 55 Cent zahlen muss, ärgert mich. Aber mir ist der Bezug zu meiner ersten Meldung wichtig und ich hätte die meterlange Aktionsnummer und den vorausgehenden Schriftverkehr sonst eintippen müssen, wenn ich erneut kostenlos über das Service-Formular gegangen wäre; denn man kann bei epost.de ja nirgends etwas rein kopieren.
Ich erinnere mich an den Aufruf der DPAG, Hacker sollten Sicherheitslücken suchen und würden belohnt, wenn sie welche fänden. Ich muss lachen. Mir wird plötzlich klar, dass bei der DPAG selbst offensichtlich niemand epost.de nutzt. Man glaubt dort offenbar tatsächlich, dass das Angebot marktreif wäre. Ich stelle mir vor, welchen Auftrag die Programmierer bekommen haben.: "Sicherheit, Sicherheit, Sicherheit!" Dumm nur, dass nicht auch die Nutzbarkeit erwähnt wurde.
Dass man nichts in seine Texte hinein kopieren kann, ist ätzend und wenig zeitgemäß. Dass alle paar Sekunden das von mir Geschriebene mit einem Querbalken verdeckt wird, der mich darüber aufklärt, dass gerade eine Textsicherung stattgefunden hat, ist nervtötend. "Tu's, aber halt die Fresse", möchte ich der Meldung am liebsten entgegen rufen. Abstellen kann ich sie leider nicht. Das Löschen eines Briefes hat hingegen keine sichtbare Aktion zur Folge, der Brief bleibt, wo er ist. Nur zufällig entdeckte ich, dass ich selbst manuell die Abteilung wechseln muss und erst, wenn ich dann in den Briefeingang zurückkehre, der gelöschte Brief nicht mehr angezeigt wird.
Irgendwann, als ich auf einen Button klicke, kommt dann noch die Meldung: "Es konnte nicht sichergestellt werden, dass die Anfrage wirklich von Ihnen ausgelöst wurde. Es könnte sich auch um eine böswillige Anfrage handeln." - Aha?!
Der entscheidenste Grund dafür, mich langfristig von meinem epost.de-Account wieder zu trennen, wäre jedoch, wenn es dabei bliebe, dass ich keine Möglichkeit habe, jemandem einen Hybridbrief oder ein Fax zu schicken, ohne ihm dabei auch meine epost.de-Adresse mitzuteilen. Die wird ohne mein Zutun und ohne die Möglichkeit für mich, es zu verhindern, sozusagen als Absenderlogo oben rechts in den Briefkopf gedruckt bzw. in die Fax-Absender-Zeile. Da der De-Mail-Gesetz-Entwurf vorsieht, dass jemand den digitalen Briefweg wählen darf, wenn ihm der Empfänger seine entsprechende Adresse zuvor mitgeteilt hat, beraubt mich die Voreinstellung, nicht nur meines Rechts, ausschließlich selbst über die Mitteilung meiner Daten zu bestimmen, sondern sie hat deshalb auch nötigenden Charakter.
Als ich den Reiter "E-Post Welt" anklicke, werde ich lapidar informiert: "Dieser Mehrwertdienst steht Ihnen nicht zur Verfügung". Auch diese Meldung wurde also von der Schönformulierungs-Abteilung noch nicht nachbearbeitet. Das erinnert mich daran, worum es beim E-Postbrief-Angebot eigentlich geht: Um die Möglichkeit für Großkunden, nicht nur auf dem Heimatmarkt, sondern auch bzgl. ihrer globalisierten Geschäfte, schneller als bisher weltweit rechtsgültig zu kommunizieren. Privatkunden sind dafür nur das Futter. Vermutlich wird an der Abteilung "E-Post Welt" mit Hochdruck gearbeitet. Die Privatkundenabteilung wirkt hingegen fast verwaist und nach wie vor so, als befände sie sich im Anfangsstadium einer Testphase.
Dass auch das britische Postal Technology International Magazine ("eine der weltweit renommiertesten Publikationen für den Postsektor", behauptet ein Artikel von deaf-deaf.de) die Privatkundenabteilung des E-Postbriefs niemals besucht hat, sondern, dass eine von ihm eingesetzte Jury für eine Preisverleihung (bestehend aus Experten der führenden internationalen Post-Unternehmen) ausschließlich die Theorie der bunten Broschürenwelt dazu kennt, beweist der Umstand, dass sie der DPAG gerade für den E-Postbrief den internationalen Preis “Zustell-Innovation des Jahres” verliehen hat. "[...] Der E-Postbrief macht das Leben ein Stück leichter", glaubt man da allen ernstes.
Die Stiftung Warentest listet all jene Umstände auf, die im ersten Monat nach Start auf dem E-Postbrief-Portal ihre Tester verwirrten oder die nicht funktionierten und kommt auf einer zweiten Seite zu dem Fazit, dass der E-Postbrief ein bislang noch unfertiges Produkt ist, bei dem die Deutsche Post dringend nachbessern muss.
Financial Times Deutschland bietet einen Überblick über viele der anfänglichen Kritikpunkte am E-Postbrief. Zitiert wird auch Postchef Appel, der behauptet, der E-Postbrief sei bereits voll marktreif. Demgegenüber scheinen Großkunden darüber informiert zu sein, dass das Portal erst ab November benutzerfreundlicher sein wird. (Der Bericht geht über 2 Seiten.)
Bericht eines Nutzers aus Düsseldorf auf wiwo.de über seine Erfahrungen mit dem E-Postbrief und dem E-Postbrief-Portal. (Der Bericht geht über 2 Seiten.)
Die Deutsche Post hat ihr Portal für die sichere Online-Korrespondenz ein halbes Jahr vor ihren Konkurrenten gestartet. Ziel: Als erste Anbieterin, schon weit vor den anderen Wettbewerbern, Nutzer für solche Produkte zu gewinnen und an sich zu binden. Das war nötig, weil sie sonst wohl kaum eine Chance gegen GMX, Web.de und T-Online haben würde. Wie groß die entsprechende Panik gewesen sein muss, zeigt der Umstand, dass das E-Postbrief-Portal eigentlich noch längst nicht fertig gestellt und punktuell - selbst für Laien deutlich erkennbar - nicht ausgereift ist.
Hier ein Bericht zu meinen ersten Erfahrungen mit dem E-Postbrief-Portal:
Die Reservierung, Registrierung, Identifizierung und Freischaltung lief eigentlich recht rund und zügig. Irritation kam bei mir auf, als ich nach der Freichaltung nochmals einen Brief erhielt, der mir mitteilte, was nun noch zu tun sei und den ich null verstehen konnte. Ich hatte nicht mal eine Idee, worum es darin gehen könnte; denn was war denn nun immer noch nicht erledigt? Später sollte ich erfahren, dass ich nochmals meine eingegebene Adresse bestätigen sollte, für die ich erneut per Post eine TAN zugeschickt bekam. Verwirrend war dabei vor allem, dass online an meiner Adresse ein roter Text stand, der mir sagte, dass ich die "Änderung" meiner Adresse erst per TAN bestätigen müsse, um sie abschließen zu können. Da ich kurz, bevor ich den roten Text entdeckt hatte, mir meine "persönlichen Daten" angeguckt hatte, dachte ich schon, ich hätte eine Adressänderung dadurch ausgelöst ... Aber okay, dem war nicht so, die Deutsche Post geizt bislang nur mit differenzierteren Erklärungen an Ort und Stelle. - Das Procedere zur Sicherstellung, dass ich unter der dort angegebenen Adresse tatsächlich erreichbar bin, erschien mir zwar doppelt und dreifach gemoppelt, aber klar, es hätte sein können, dass ich nach meiner Identifizierung einfach eine andere Adresse angebe. Und die Deutsche Post automatisiert die Überprüfung eben so und nicht anders.
Da ich mir schon das Einführungsfilmchen zum E-Postbrief angeguckt hatte (bei dem eine Pausentaste fehlt - ächz), interessierte ich mich nun zunächst für die kostenlosen Zusatzangebote Email und Fax.
Erstmal habe ich eine meiner Emailadressen eingebunden. Ich nahm an, dass deren Mails im Ursprungspostfach abgerufen werden und dass ich von E-Postbrief aus auch mit ihr versenden kann. Aber, so stellte ich später fest, letzteres ist nicht vorgesehen; denn für den reinen Email-Versand erhält man eine @dp-mail.de-Adresse und mein eingebundener Absender stand da nicht zur Auswahl. Klar; denn Werbung muss ja sein. Dem ersten echten Hindernis begegnete ich beim Thema "Email", als ich die eingebundene Adresse nicht mehr ändern konnte. Es gab zwar einen Bearbeitungsbutton, aber wenn ich meine Änderung speichern wollte, kam eine Fehlermeldung. Gut, kann ich später löschen und neu schreiben, legte ich das Thema ad acta und machte mich daran, mir zum Test eine Mail von meiner @dp-mail.de-Adresse an eine andere Mailadresse von mir zu schicken. Ich schrieb zu meiner eigenen Erinnerung meine ersten Eindrücke nieder und legte sogar Wert auf Formulierung, kopierte hinten was raus, was besser vorne stehen sollte - aber nein, das ließ das System nicht zu - Geht nicht, meldet es mir und suggeriert mir, das hätte was mit Sicherheit zu tun. (Offenbar übernommen aus dem Brief-Bereich.) Ah ja, das ist natürlich doof. Offline einen Text nach und nach vorbereiten und ihn dann auf epost.de in eine Eingabemaske kopieren, kann man dann also nicht. Gut zu wissen; denn dann wird man vorrangig mit Anhängen arbeiten müssen und muss immer eine Seite mehr einberechnen, als man eigentlich bräuchte, nämlich die Seite der Eingabemaske. Ich schrieb also alles tippend um. Dabei erschien ca. alle 10 Sekunden eine Meldung, dass der Text gespeichert worden sei. Ja, das erwarte ich auch, aber muss man mir das ständig zurufen? Das nervt gehörig. Schließlich war die Mail fertig, ich klickte auf "Senden" und es erschien eine Fehlermeldung: "Entschuldigen Sie bitte, die Seite kann nicht angezeigt werden ...". Kurz: Der Versand hatte nicht geklappt. Aber die Mail war noch im "Entwürfe"-Ordner. Also versuchte ich es von dort aus nochmal. Da jedoch gab es widersinniger Weise alles, nur keinen Button, der einem den Versand eines Entwurfs ermöglicht hätte. Ich nutzte deshalb ersatzweise den Button "Weiterleiten", aber auch hier gabs final eine Fehlermeldung. - Der Emailversand funktioniert also schlicht und ergreifend noch nicht. Diese generalisierende Feststellung wurde auch dadurch erhärtet, dass der Versand einer Mail per Kontaktformular, mit der ich dem Support die Fehler melden wollte, ebenfalls zu einer Fehlermeldung führte.
Dann mal sehen, ob man schon faxen kann. Erst eine Faxnummer angefordert, die mir kurz darauf online angezeigt wird. Sie ist kürzer als meine sonstige Faxnummer und erscheint mir deshalb attraktiv. Ich sende also ein Fax an mich selbst und siehe da, es funktioniert! Interessant dabei ist aber, dass als Absender mein Name, meine dortige Faxnummer und meine epost-Adresse angegeben ist. Wenn ich also nicht will, dass jemand mir per E-Postbrief rein elektronisch Post schickt, dann sollte ich der Person/der Firma/dem Amt auch nicht von da aus faxen; denn wenn ich jemandem meine epost-Adresse mitteile, darf er sie auch nutzen.
Schließlich habe ich noch mein Guthabenkonto etwas befüllt und meiner Mutter dann einen Brief geschrieben - die Hybridvariante selbstverständlich - nicht nur, weil meine Mutter gar keinen Internetzugang und somit auch keinen E-Postbrief-Kasten hat, sondern auch, weil ich nicht will, dass Zusteller arbeitslos werden. (Bei denen, deren Arbeitsplätze auch wegen des Hybridbriefs bedroht sind, entschuldige ich mich hiermit und gelobe, in der Regel meine Post nach wie vor persönlich zum Postkasten oder in die Filiale zu tragen.)
Der Versand hat jedenfalls geklappt. Ob der am Samstag abgeschickte Brief auch tatsächlich ankommt, werde ich erst am Dienstag wissen (montags gibts ja momentan keine Zustellung). Auch wird mich interessieren, ob man auch hier meine @epost.de-Adresse und nicht meine Hausadresse als Absender angibt.
Dann habe ich mir den Brief nochmal im Ordner "Gesendet" angesehen und musste feststellen, dass er dort als "Eingang" klassifiziert ist und zwar als ein Brief, der von meiner Mutter an mich geschickt worden wäre. Da ist also die Programmierung noch fehlerhaft.
Ich bin zwar sicher, dass die Deutsche Post alle aktuellen Macken des E-Postbrief-Portals früher oder später beseitigen wird und, dass das Portal dann wirklich so rund nutzbar ist, wie es die Werbung suggeriert, aber aktuell ist es noch in einem Zustand, dass es eher einen Imageschaden für die DPAG verursachen könnte. Gerade in Verbindung mit der Geschichte von epost.de (war ja schon mal online und hat damals nicht funktioniert) könnten Running Gags entstehen, die man so schnell aus Köpfen nicht wieder raus kriegt.
Ich persönlich finde es ärgerlich, dass ich offenbar nicht frei entscheiden kann, ob meine @epost.de-Adresse mitgeteilt wird. Ich kann sie scheinbar nur aus dem öffentlichen Verzeichnis raushalten.
Ob ich als Empfänger auch dann gegen meinen Willen elektronischer Zustellung ausgeliefert bin, wenn ich weder im Verzeichnis stehe noch dem Absender meine epost-Adresse mitgeteilt habe, ist mir noch nicht klar. Dies wäre dann der Fall, wenn die Deutsche Post meine klassische Adresse und meine elektronische Adresse zur Erfüllung von Zustellaufträgen miteinander verküpft und zur Auswahl freigegeben hätte, auch wenn die elektronische Adresse im Verzeichnis von mir nicht freigegeben ist. Wäre dem so, käme für mich ein Fortbestehen der dortigen Registrierung nicht infrage; denn ich möchte schon selbst bestimmen, mit wem ich rein elektronisch korrespondiere und mit wem lieber klassisch. Das will ich keinesfalls andere entscheiden lassen.
Nachtrag 13.08.2010:
Der versendete Brief wurde meiner Mutter übrigens am korrekten Termin zugestellt. Wie er aussah und welche Absendervariante angegeben war, muss ich bei einem nächsten Besuch noch kontrollieren.
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