Meldungen aus 2010 zum Thema Deutsche Post DHL
Die Deutsche Post AG will im Briefbereich, mittels Senkung der Personalkosten, sowohl generell ihre Gewinne steigern als auch insbesondere Billigangebote bei Behörden abgeben können. Dazu wurden bereits und werden noch weiter überall in Deutschland leistungsstärkere Sortierzentren installiert, die mittel- und besonders langfristig zu niedrigeren Mitarbeiterzahlen führen werden. Gerdes will jetzt aber auch die Arbeit noch weiter verdichten und künftigen Zustellern und Sortierern weniger zahlen. Ein erstes Gespräch dazu hat Gerdes mit ver.di bereits geführt, weitere werden im Januar folgen.
Der Einstiegslohn für Zusteller war vor wenigen Jahren schon deutlich auf 12,23 Euro (inkl. Zusatzleistungen) gesenkt worden. Jetzt ist der Mindestlohn von 9,80 Euro für Neueinsteiger im Gespräch.
Im derzeit und auch 2011 noch gültigen Tarifvertrag ist die Absenkung des Lohns für Neueinsteiger ausgeschlossen. (siehe dpag_2009.html#tarifabschluss2009, zustellerin.org)
Gerdes würde außerdem gerne das Briefporto erhöhen und fordert deshalb entsprechend neue Regelungen von der Politik. Bislang sind der Deutschen Post als Universaldienstleister Grenzen gesetzt. Die Rechnung, mit der die Grenzen ermittelt werden, findet Gerdes jedoch nicht passend. Er will sogar, dass die Deutsche Post, trotz Universaldienstleister-Sonderstatus, behandelt wird, wie jedes andere Unternehmen auch.
Im Paketbereich, der eine anhaltende Auftragssteigerung aufweist (Stichwort: Internethandel), will die Deutsche Post in größere und leistungsstärkere Sortierzentren investieren und Geschäftskunden sollen Pakete, die am Folgetag ausgeliefert werden, länger als bislang, nämlich bis 19 Uhr einliefern können.
Mehr dazu: welt.de | rp-online.de | Aktueller DPAG-Einstiegslohn (uni-global-post.org: PDF, S. 17)
In diesem Winter stattet die DPAG ihre Zusteller offenbar mit Spikes aus, die man unter die Schuhe schnallen kann. Das hilft zwar beim Radfahren nichts und beim Handwagen-Manövrieren bei weitem nicht genug, aber das Gehen ist zumindest möglich.
Wegen der Weihnachtspost hätten die Zusteller, die auch sonst schon höchster Arbeitsdichte ausgesetzt sind, eigentlich fast doppelt so viel zu tun wie zu anderen Zeiten. Da aber auch Flugzeuge, Bahn und LKW derzeit schwer oder gar nicht von der Stelle kommen und so zumindest gelegentlich der Nachschub fehlen dürfte, ist es vielleicht nicht ganz so problematisch, dass Zusteller, durch Schnee und Eis, in der Ausübung ihrer Tätigkeit extremst behindert werden.
Möglicherweise verhindert gerade dieser Nachschubstau massenhaft Sturzunfälle, die sonst wegen enormen Zeitdrucks unnötig zustande kommen würden.
Die Deutsche Post DHL hatte Ende letzten Winters ein Sturztraining für ihre Zusteller geplant, damit künftige Sturzunfälle weniger folgenschwer bleiben sollten. Siehe: Zusteller auf Eis geführt
Mehr dazu: rhein-berg-online.ksta.de | rp-online.de
Die Deutsche Post DHL beschäftigt mehr als 3000 Mitarbeiter in Köln und gehört damit zu den größten Arbeitgebern der Stadt. Täglich sind derzeit 140 Paketzusteller und 850 Briefzusteller im Einsatz. Arbeitsdichte der Paketzusteller: 214 Pakete/Zusteller/Tag, in der Weihnachtszeit: 357 Pakete/Zusteller/Tag. Arbeitsdichte der Briefzusteller: durchschnittlich 1177 Briefe/Zusteller/Tag, in der Weihnachtszeit: 1765 Briefe/Zusteller/Tag.
Mehr dazu: rundschau-online.de
Wegen des hohen Paketaufkommens zu Weihnachten, werden die Zusteller der DHL ausnahmsweise auch am kommenden Sonntag Pakete zustellen.
Mehr dazu: badische-zeitung.de
Die DPAG wird ab Januar, bei gleichbleibendem Auftragsvolumen, den wöchentlichen Einsatz von Personal reduzieren. Konkret montags wird sie weniger Personal antreten lassen. Zu dem Zweck hält sie die Montage werbefrei. Werbung, die sonst montags zugestellt werden würde, haben die Mitarbeiter dann samstags oder dienstags zusätzlich zu bewältigen.
Mitte 2009 und 2010 wurde das bereits - allerdings angeblich im Zusammenhang mit sommerbedingt weniger Briefpost - getestet, siehe Sommerzustellung, Stand: 03.06.2010
Jetzt aber soll das bei gleich viel Briefpost passieren, die Arbeit wird also noch weiter verdichtet.
Dass ab Januar vielleicht weniger papierne Post verschickt würde, weil dann verstärkt der E-Postbrief genutzt würde, kann man nicht ernsthaft annehmen, solange das E-Postbrief-Portal so unausgereift ist wie bislang. (Siehe E-Postbrief-Portal: Erfahrungsberichte)
Mehr dazu: dowjones.de
Der Post-Scooter ist ein flotter und bremssicherer vierrädriger Tretroller, mit dem man Lasten und sich selbst transportieren kann. Das Gefährt wird derzeit in einigen Städten der Republik von der DPAG für die Briefzustellung getestet.
Der Scooter ist in bestimmten Zustellgebieten wendiger und schneller als seine Hilfsmittel-Konkurrenz und motiviert offensichtlich durch einen hohen Spaßfaktor.
Im verlinkten Bericht jedenfalls, strahlt der testende Zusteller aus Coburg, als ginge es um den Roller aus seiner Kindheit.
Mehr dazu: np-coburg.de
Der typische Spruch einer Kollegin war: "Schlimmer geht immer." Und sie hatte recht.
Die Deutsche Post DHL will demnächst in Berlin ihr "Bring-Kumpel-Konzept", als zumindest zusätzliche Alternative zur bisherigen Paketzustellung ("Arbeitsplätze gehen dadurch nicht verloren." ..............) erproben.
Jeder soll sich als Paketzusteller anmelden können und z.B. Nachbarn (oder aber auch der halben Stadt) Pakete abliefern dürfen. Als Gegenleistung soll der Bringer nichts oder nur eine minimale Anerkennung oder einen kleinen Lohn noch unbekannter Höhe erhalten. Die DPAG legt sich da noch nicht fest, betont aber, dass die Bring-Kumpelei als Hobby zu verstehen sei.
Die Idee ist eigentlich für den chinesichen Markt konzipiert. Da soll die Zustellung, wegen der rapide anwachsenden Bevölkerung innerhalb von Städten, angeblich zunehmend problematisch werden und man bräuchte neue Lösungen.
Nach den Berichten, die ich über China gesehen habe, kriegt die große Masse der Chinesen aber keine Pakete. Sie wird sich jedoch darum rangeln (für einen Apfel und ein Ei) als Paketzusteller eingesetzt zu werden. 16 Stunden pro Tag - mindestens - werden die ihr "Hobby" ausüben, damit ein paar mehr Äpfel und Eier zusammenkommen.
Und wer würde sich bei uns für diese Art der Paketzustellung melden? Genau, auch nur die Armen, die, die nachts Pfandflaschen einsammeln. Aber die werden ja immer mehr, also warum soll man nicht jetzt schon Konzepte dafür entwickeln, um das auszunutzen?
Nein nein, hier in Deutschland sei vor allem die junge Internetgeneration angesprochen, lese ich, Leute, die vielleicht Kontakt suchten und viel zu Fuß machten, zum Beispiel zur Arbeit gehen. Die könnten einen kleinen Umweg zur Pakete-Sammelstelle machen, ein paar Pakete mitnehmen und sie auf ihrem Weg zur Arbeit an die Empfänger verteilen.
Mehrere Pakete - zu Fuß? Morgens auf dem Weg zur Arbeit Empfänger antreffen?
Ich hab' da mal 'ne ganz andere innovative Idee: Wie wäre es, wenn man für die Paketzustellung Zeitfenster vereinbaren könnte und beim Zusteller auch Pakete aufgeben könnte. Und wie wäre es, wenn man ein gutes Netz von - sagen wir mal - eigenen Filialen aufbaute und sich schwer erreichbare Empfänger, die aber ständig was bestellen, ihre Pakete da bequem selber abholen könnten, weil es ja so schön nah ist?
Zu schädlich für die Klima-Bilanz der Post? Weil die verbrauchte Energie der Filialen auf das Konto der Post ginge und nicht auf das Konto der Kioskbetreiber oder wer auch immer für billiges Geld die Sammelstelle mimen würde?
Das ist allerdings ein Argument; denn die Klimaschädlichkeit der DHL-Boing, die seit neuestem täglich zwischen Leipzig und Hongkong verkehrt, damit morgens aufgegebene Sendungen schon am frühen Abend ankommen, muss sicher dringend ausgeglichen werden.
Tja, echter Innovation steht eben immer 'was im Weg, meistens Gier und Geiz.
Mehr dazu: shortnews.de | muenchen.business-on.de | dnews.de | bild.de
Die Deutsche Post befördert derzeit jährlich rund 21 Milliarden Briefe. 94% davon sind Geschäftspost, 6% Privatpost. Zwischen 2008 und 2009 ist die Privatpost um knapp 3% gesunken. In Bezug auf das gesamte Briefaufkommen sind das nur knapp 0,02%.
Soviel dazu, dass die Deutsche Post unbedingt gewaltig einsparen müsse, weil die Privatpost wegbricht.
Das Verhältnis zwischen Privatpost und Geschäftspost am gesamten Briefaufkommen hat sich in den letzten zehn Jahren um 4% zugunsten der Geschäftspost verschoben. Darüber, ob die Gesamtbriefmenge dabei gesunken oder gestiegen ist, sagt das nichts aus.
Es gibt Meldungen, wonach die Geschäftspost in den letzten Jahren enorm zugelegt hat.
Dem gegenüber steht, dass seit Postlizenzvergabe rund 8% des Gesamtbriefmarktes von den Konkurrenten erobert wurde. Wie sich das aber 2009 und 2010 entwickelt hat und wie groß aktuell der Gesamtbriefmarkt ist, ist bislang nicht bekannt.
Ich wiederhole deshalb: Meines Erachtens ist die Behauptung, dass das Briefgeschäft bereits dramatisch geschrumpft sei, ein Märchen, das verbreitet wird, um Einsparungen zu rechtfertigen.
Mehr dazu: badische-zeitung.de | verkehrsrundschau.de | mz-web.de
Die DPVKOM, eine der Gewerkschaften, die bei der Deutschen Post eine Menge Mitglieder haben, kritisiert die Absicht der Konzernspitze, die Einstiegslöhne bei der DPAG auf Postmindestlohn-Niveau abzusenken.
Eine Absenkung des Lohnniveaus beim Branchenführer Deutsche Post leiste dem ohnehin in der gesamten Briefbranche grassierenden Lohn- und Sozialdumping weiter Vorschub. Um den Lohnkostenvorteil gegenüber der Deutschen Post halten zu können, würden die Post-Wettbewerber die Löhne für ihre Mitarbeiter [dann] noch weiter kürzen, schreibt die DPVKOM in einer Pressemitteilung.
Die DPVKOM lehne die beabsichtigten Lohneinschnitte ab und wird sich dagegen wehren, schreibt sie.
Mehr dazu: verbaende.com
Die Deutsche Post, deren Vorstandsvorsitzender Appel nicht müde wird, in die Köpfe der Öffentlichkeit die Wahrnehmung zu pflanzen, dass das Sinken der Briefzahlen krisenartig sei, begründet nun die Absicht weiterer Lohnsenkungen für Neueinsteiger mit einer vermeintlichen entsprechenden Einsparnotwendigkeit.
Nun ist man also auch bei der Deutschen Post selbst auf Post-Mindestlohn-Niveau (8,40 Ost, 9,80 West) angekommen. So viel nämlich will Appel Neueinsteigern nur noch zahlen, statt bislang 11-20 Euro pro Stunde. Das war absehbar, deshalb wollte die Gewerkschat ihn ja - als Absicherung nach untern hin - haben.
Tatsache ist aber, dass das Briefaufkommen insgesamt nur minimal sinkt und nach wie vor ein Milliardengeschäft ist. Rückgängig ist die Privatpost, steigend jedoch die viel wichtigere Geschäftspost. Bislang sank das Briefaufkommen insgesamt jährlich nur um jeweils 1 - 4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie ich Pressemitteilungen der letzten Jahre entnehmen konnte.
Dass die Mär vom jetzt schon krisenartigen Rückgang des Briefaufkommens als Argumentationshilfe für Lohnsenkungen und Personalabbau unters Volk gestreut werden soll, zeigt sich da, wo die Post ihre Kapazitäten fürs Briefesortieren kräftig ausbaut; denn dazu will man ja ebenfalls Zukunftsorientiertheit verkünden.
So antwortete der Niederlassungsleiter des Briefzentrums Herford, in dem neue Sortiermaschinen für 7 Millionen Euro installiert wurden, Michael Heimbokel, auf die Frage eines Journalisten, ob das Briefgeschäft nicht aber doch mittelfristig wegbreche, deshalb: "Bei der Privatpost haben wir einen leichten Rückgang zu verzeichnen, dafür haben wir mehr Geschäfts- und Werbepost. Die Investition, so Heimbokel, werde sich sicher lohnen."
Die Deutsche Post rüstet ihre Briefzentren bis 2012 mit Einsatz von insgesamt 420 Millionen Euro durch leistungsstärkere Sortiermaschinen auf. Das sieht nicht danach aus, als wenn sie ernsthaft annähme, dass manueller Brieftransport demnächst dramatisch wegbrechen würde.
Mehr dazu: focus.de: Neue Mitarabeiter bekommen nur noch Mindesrlohn | nw-news.de: Gute Aussichten - Post investiert ...
Vor einiger Zeit hat die Deutsche Post damt begonnen, die Sortieranlagen in ihren bundesweit 82 Briefzentren gegen leistungsstärkere auszutauschen. Bis 2012 investiert die DPAG dafür angeblich insgesamt 420 Millionen Euro.
Die neuen Anlagen sind etwa dreimal so schnell wie die alten. Sollte das Briefaufkommen also tatsächlich kontinuierlich "dramatisch" sinken, wie der Postchef immer behauptet, dann werden Sortierer bei der Deutschen Post wohl künftig nur noch Minijobs haben.
Mehr dazu: ad-hoc-news.de | osthessen-news.de
Ein paar Paketzusteller der Deutschen Post DHL werden 2011 einen Transporter mit Elektroantrieb fahren. Bundesweit 10 Stück werden dem Konzern zu Testzwecken überlassen und sollen in verschiedenen Großstädten zum Einsatz kommen.
Der Test soll der Weiterentwicklung dieser Fahrzeuge dienen.
Bislang lassen Zustelldienste grüne Technik links liegen.
Mehr dazu: posttip.de: DHL testet Transporter mit Elektroantrieb | focus.de: Zustelldienste lassen „grüne“ Technik bisher links liegen
Das Briefporto des Universaldienstleisters Deutsche Post AG wird 2011 im Schnitt voraussichtlich sinken. Hintergrund dafür ist, dass eine regelmäßige Preisanpassung gefordert ist. Die dafür vorgegebene Berechnungsformel berücksichtigt die wechselnde Inflation sowie ein fest angenommenes jährliches Produktivitätswachstum. Die Portohöhe muss der Bundesnetzagentur zur Genehmigung vorgelegt werden.
Um auf die Gedanken der Bundesnetzagentur einzuwirken, hat die DPAG, in letzter Zeit viel von sinkenden Briefmengen und der Last des Mindestlohns und von Sparkurs erzählt und davon, dass sie auf höheres Porto - spätestens ab 2012 - dringt. Um zu verhindern, dass zu viele ihrer Aktionäre auf die Meldung vorschnell illoyal reagieren werden, hat sie dies schon vor Verbreitung der Portosenkungsmeldung getan.
Im Bereich DHL-Express wird die DPAG ab Januar 2011 das Porto, das sie hier allein bestimmen kann, erhöhen.
Mehr dazu: ad-hoc-news.de: Deutsche Post will an der Portoschraube drehen | focus.de: Eiserner Sparkurs im Briefbereich geplant | newsburger.de: Deutsche Post setzt weiter auf Sparkurs | welt.de: Deutsche Post dringt auf höheres Porto | posttip.de: Post-Chef will höheres Porto | finanznachrichten.de: Deutsche Post muss 2011 Portopreise senken | open-report.de: DHL Express erhöht Preise in Europa | dowjones.de: Deutsche Post steigert ab 2011 Preise für DHL Express
Die Deutsche Post lagert seit Jahren immer mehr aus. Die Postlkästen leert sie nicht mehr selbst, Filialen werden durch Agenturen ersetzt, ein eigenes Billigunternehmen für die Briefzustellung und Ausbildung betrieben, in 800 von 6000 Bezirken stellen Subunternehmen die Pakete der Post zu. Die Femdvergabe 190 weiterer Bezirke hat schon bei den letzten Tarifverhandlungen das Okay bekommen. Nun heißt es, man will alle Bezirke abgeben. Das dürfte aber längst klar sein. Genau deshalb werden in Tarifverhandlungen jeweils Grenzen vereinbart. Was soll also das Gerede?
Offenbar soll mal wieder eine nächste Verhandlung stimmungsvoll vorbereitet werden. Zum frohen Arbeiten jedenfalls soll das die betroffenen Mitarbeiter wohl eher nicht motivieren. Angst sollen sie haben. Angst, den Job bei der Post für 11,13 Euro/Std. dereinst eintauschen zu müssen gegen einen Stundenlohn von 6-7 Euro bei einer anderen Firma.
Konkurrenten der Deutschen Post haben ihre Zustellung übrigens auch ausgelagert, GLS und DPD zu 100% und UPS zu 50%, schreibt welt.de.
Mehr dazu: welt.de | abendblatt.de | topnews.de
Die Deutsche Post hat ihr Portal für die sichere Online-Korrespondenz ein halbes Jahr vor ihren Konkurrenten gestartet. Ziel: Als erste Anbieterin, schon weit vor den anderen Wettbewerbern, Nutzer für solche Produkte zu gewinnen und an sich zu binden. Das war nötig, weil sie sonst wohl kaum eine Chance gegen GMX, Web.de und T-Online haben würde. Wie groß die entsprechende Panik gewesen sein muss, zeigt der Umstand, dass das E-Postbrief-Portal eigentlich noch längst nicht fertig gestellt und punktuell - selbst für Laien deutlich erkennbar - nicht ausgereift ist.
Briefe und Faxe sind zwar versendbar, aber Emailen funktioniert nicht. Ärgerlich dabei: Darauf wird nirgends hingewiesen. Auch fehlen Buttons, nerven unnötige Meldungen über Zwischenspeicherungen und sind Anmerkungen z.T. erklärungsbedürftig, weil verwirrend. Bei der Ablage versendeter Briefe im Ordner "Gesendet" gibt es sogar einen Programmierfehler, der dazu führt, dass die versendeten Briefe als eingegangene Briefe angezeigt werden, bei denen der eigentliche Empfänger als Absender eingetragen ist.
Ich bin zwar sicher, dass die Deutsche Post alle aktuellen Macken des E-Postbrief-Portals früher oder später beseitigen wird und, dass das Portal dann wirklich so rund nutzbar ist, wie es die Werbung suggeriert, aber aktuell ist es noch in einem Zustand, dass es eher einen Imageschaden für die DPAG verursachen könnte. Gerade in Verbindung mit der Geschichte von epost.de (war ja schon mal online und hat damals nicht funktioniert) könnten Running Gags entstehen, die man so schnell aus Köpfen nicht wieder raus kriegt.
Problematisch ist auch, dass man nicht selbst bestimmen kann, welche der vorliegenden Absenderangaben zur eigenen Person gemacht werden sollen, die rein klassische oder nur die elektronische oder beide. Bei Fax und Brief wird dem Empfänger immer die @epost.de-Adresse angezeigt. Und das - zumindest im Falle des Faxes - auch noch ausschließlich. (Wie das beim Hybridbrief, also dem Brief, der klassisch zugestellt werden soll, gehandhabt wird, werde ich hier demnächst ergänzen.) Die informationelle Selbstbestimmung ist dadurch erheblich beschnitten. Man kann das Portal deshalb nicht als bequemeren Versand für rein klassische Zustellung nutzen; denn der Empfänger bekommt durch die automatische Übermittlung der epost.de-Adresse das Recht, umgekehrt den elektronischen Weg zu wählen und es kann sein, dass man das gar nicht möchte, nicht zuletzt, weil es Nachteile bei Fristen mit sich bringen kann.
Mehr dazu: Meine Erfahrungen mit dem E-Postbrief-Portal
Seit gestern bietet die Deutsche Post unter epost.de ihren E-Postbrief in vollem Umfang an, also nicht nur als Hybridbrief, sondern auch die rein elektronische Zustellung. Die Adressen, die man dort bekommt, haben folgendes Muster: vorname.nachname@epost.de.
Den Anhang de-mail.de, den die Konkurrenten in ihren Adressen haben, bzw. voraussichtlich haben werden, gibt es hier nicht.
Hat man eine Adresse gesichert, schickt die Deutsche Post einen papiernen Brief an den Interessenten, in dem ein Registrierungscode steht, mit dem er sich für die spätere Portalnutzung registrieren kann. Dann erhält er einen Coupon für das Post-Ident-Verfahren. Ihn legt er zusammen mit dem Personalausweis in einer Postfiliale vor und hinterlässt eine Unterschrift. Die Identifizierung mittels Post-Ident-Verfahren wird kostenlos angeboten. Danach erhält der Kunde einen Code per SMS und kann damit seinen Zugang zum Portal freischalten.
Der E-Postbrief ist ein innerdeutscher Service. Seine Nutzer müssen ihren Hauptwohnsitz in Deutschland sowie eine deutsche Handynummer haben, sonst können sie nicht teilnehmen.
Ab 0,55 Euro für den elektronisch zugestellten Brief (bis 20 MB, also hunderte Seiten) oder den klassisch zugestellten Standard-Brief (bis 3 Seiten) in schwarz-weiß und inklusive Ausdruck, Kuvertierung und Frankierung, ist man künftig dabei. Auch die Preise für umfangreichere Briefe und Zusatzleistungen sind einem nicht unbekannt. Eine Faxfunktion, normales Emailen und Benachrichtigungen per SMS sind kostenlose Services. Die DPAG versteht epost.de als Portal für die schriftliche Kommunikation.
Mehr dazu: Google-News-Suchergebnis zum Thema E-Postbrief (13.-15.07.2010)
Post an Arbeitsagenturen und Familienkassen soll künftig von der Deutschen Post erst digitalisiert und dann elektronisch an die Ämter weitergeleitet werden. Dazu muss sie abgefangen, geöffnet, eingescannt und den entsprechenden Empfängern zugeordnet werden. Zunächst soll das Verfahren in einem Pilotversuch sechs Monate lang in Sachsen-Anhalt und Thüringen getestet werden. Für Zusteller/innen, die in den Bezirken eingesetzt sind, in denen diese Empfänger sitzen, bedeutet das, dass sie dort künftig keine papierne Post mehr zustellen werden.
Digitalisierung papierner Post, also quasi den umgedrehten Hybridbrief-Service bietet die Deutsche Post Unternehmen schon lange erfolgreich als Service an.
Mehr dazu: derwesten.de | focus.de | abendblatt.de
Die Deutsche Post DHL befördert exklusiv weitere 12 Monate Schuhe, Kleidung und Taschen zu Zalandos Endkunden. Ein Exklusivvertrag wurde gerade entsprechend verlängert, nachdem sich die Deutsche Post DHL in einem Auswahlverfahren erneut durchgesetzt hatte.
Mehr dazu: dowjones.de
Gerdes schreibt in einer Mitarbeiterinfo, die focus.de vorliegen soll, dass die Einsparung von 1 Milliarde Euro nicht innerhalb nur eines Jahres realisiert werden soll.
Soweit das einzige tatsächliche Dementi. Alle anderen Ausführungen in der Mitarbeiterinfo dementieren nichts, sondern versuchen nur zu beschwichtigen.
Seit ich zustellerin.org mache und täglich Meldungen aus der Zustellbranche lese, beobachte ich, dass immer wieder bestimmte Post-Absichten Journalisten erreichen, deren Verbreitung dazu führt, dass der Aktienkurs der Post steigt. Wenige Tage später sind dann die Zielgruppen "Kunden" oder "Personal" das Ziel beschwichtigender Meldungen, die häufig nicht wirklich etwas widerrufen.
Mehr dazu: focus.de
Die Deutsche Post DHL will binnen eines Jahres 1 Milliarde Euro sparen, mehr als fünfeinhalbmal so viel, wie bislang geplant.
Dass sie in der Briefsparte immer mehr auf First Mail, ihre Billigtochter, setzt, wo sie dem Personal rund ein Drittel weniger zahlen muss, als in Stamm-Unternehmen des Konzerns, wurde spätestens manifest, als die Zahl der Auszubildenden bei First Mail kürzlich von 15 auf 1000 hochgesetzt wurde und damit die Hälfte der Auszubildenden der DPAG künftig bei First Mail, zu schlechteren Konditionen ausgebildet werden wird. Sie hat außerdem vor, die von ihr gesetzlich verlangte Quote der Zustellung von Briefen am Folgetag nach Einlieferung nicht mehr überzuerfüllen. Sie müsste nur 80% ihrer Post nach der Regel zustellen, erreicht aber, nach eigenen Angaben, eine Quote von 95%. Vor allem aber erwartet sie offenbar, dass sich rechtlich für sie etwas ändert. Bislang muss sie an 6 Tagen pro Woche zustellen und wünscht sich, dass sie bald nur noch an 5 Tagen zustellen muss.
Die Deutsche Post DHL plant überdies, Briefe und Pakete in ausgesuchten Bezirken künftig gemeinsam zustellen zu lassen, wie sie es angeblich in Hamburg schon tun soll. Ob dann die Briefzusteller auch Pakete mitnehmen oder die Paketzusteller auch Briefe, weiß ich noch nicht.
Auch sollen ggf. Brief- und Paketzentren schließen, deren Arbeit dann vom Rest mit übernommen würde. Die DPAG hatte zuletzt gewaltig in ein neues, wesentlich effizienteres Brief-Sortier-Zentrum investiert, das z.B. noch Kapazitäten frei hätte.
An 277, der 350 noch von ihr selbst betriebenen Postfilialen, die sie allesamt schließen oder an externe Betreiber abgeben möchte, hat die Postbank Interesse angemeldet. Dafür sollen wohl mehr als 100 Millionen Euro fließen und auch Mitarbeiter sollen übernommen werden.
Mehr dazu: wiwo.de | Millionen-Investitionen (derwesten.de) | Neue Maschinen im Münsterland (ivz-online.de)
Die Deutsche Post hat sich vor dem Oberlandesgericht gegen Zeitungs- und Anzeigenblattverleger durchgesetzt. Diese wollten ihr verbieten lassen, "Einkauf Aktuell" zu produzieren und zuzustellen. Argument, laut onetoone.de: "[...] die Post greife als Staatsunternehmen in den privatwirtschaftlichen Pressemarkt ein [...]" Diese wiederum sieht sich als normales börsenorientiertes Unternehmen. Der Staat hält rund ein Drittel der Aktien der Deutschen Post DHL.
"Einkauf Aktuell" ist eine wöchentlich erscheinende dünne Gratis-Zeitung mit Fernsehprogramm, die zusammen mit Werbeblättern, in Plastikfolie eingepackt, bislang in 19 bundesweiten Ballungsgebieten samstags oder montags zugestellt wird. Ab 14. August soll das Werbebündel auch im Raum Koblenz zugestellt werden. Ab September wird es in "Einkauf Aktuell" dann neuerdings den Themenschwerpunkt "Auto" geben, der vom ADAC redaktionell betreut werden wird.
Mehr dazu: Gerichtsentscheidung (onetoone.de) | Wachstum (onetoone.de)
Geht Karstadt in den Besitz eines anderen Eigentümers über, wie das jetzt mit Berggruen passieren wird, bleibt DHL als Logistikpartner im Boot. Dies regelt ein Passus im Vertrag zwischen Karstadt und Deutsche Post DHL.
Mehr dazu: logistik-heute.de | posttip.de
Im Sommer sollen angeblich weniger Briefe verschickt werden. Deshalb könne bei der Deutschen Post die Sortierung auf nur einige der Sortierzentren konzentriert und die anderen vorübergehend geschlossen werden. Auch würde die Zustellung an Montagen weitgehend frei von Werbepost gehalten, so, dass auch hier weniger Personal eingesetzt werden müsse. Dasjenige Personal, das eingesetzt würde, hätte dann so viel zu tun wie immer oder - im Falle der Zustellung - würde größere Zustellgebiete zugeteilt bekommen. Die anderen Mitarbeiter könnten in der Zeit Überstunden abbauen oder Urlaub nehmen.
Die Deutsche Post hatte dieses Verfahren erstmals 2009 angewandt, damals jedoch ohne frühzeitige Ankündigung, weshalb sich Kunden vor den Kopf gestoßen gefühlt haben sollen.
Im Zusammenhang mit ihrem sommerlichen Einsparungsprogramm erwähnt die Deutsche Post nochmal, dass der Montag auch sonst der zustellschwachste Wochentag sei. Hier wären regelmäßig "nur" 10% der Wochenpost zuzustellen. Rechnet man den Schnitt der restlichen 90% in Bezug auf die sonstigen Wochentage aus, so kommt man auf ansonsten theoretische 18% der Wochenpost pro Tag.
Da in diesem Jahr die Überholungen von Postgesetz und Post-Universaldienstleistungsverordnung (PUDLV) auf dem Plan stehen, ist zu erwarten, dass erneut beantragt werden wird, die gesetzliche Zustellpflicht von sechs auf fünf Tage zu reduzieren.
Die Themen Überlastung der Mitarbeiter einerseits und Personalmenge andererseits dürften dann bei der Deutschen Post erneut angeheizt werden. Erst 2009 hatte man in einer Vereinbarung zwischen DPAG und Betriebsrat dafür gesorgt, dass Personal sich gegen Überlastungsspitzen und Dauerüberlastung wehren kann.
Mehr dazu:
umweltruf.de | VERDI 2009 zum Schutz vor Überlastung | Betriebsräte im Interview zum Thema "Schutz vor Überlastung"
Die Deutsche Post hat sich dazu entschieden, ihren Internetbrief "E-POSTBRIEF" zu nennen.
Schon jetzt hat die Deutsche Post für ihren künftigen E-POSTBRIEF mächtige Partner akquirieren können, die dem E-POSTBRIEF eine gewaltige Zahl von Endverbrauchern zuführen werden: ADAC, Lottoverband, Dekabank, Allianz, Mercedes-Benz Motorsport und Deutscher Fußball Bund.
In Fürth soll das größte Call-Center des Konzerns entstehen. Es wird allein für Fragen zum E-POSTBRIEF zuständig sein.
Mehr dazu:
abendblatt.de |
haufe.de |
firmenpresse.de
Seit Jahren baut die Deutsche Post DHL ihren Betrieb um. Eigene Filialen werden geschlossen, Packstationen aufgestellt, Briefkästen entfernt, Personal reduziert, Arbeitsdichte erhöht, effizientere Technik eingesetzt, Subunternehmen und Verkaufsagenturen eingespannt. Zweck: Kosten senken, Gewinn maximieren, gute Marktposition auch im Wettbewerb erhalten, Aktionäre beglücken.
Abbau kommt nicht so gut rüber wie Aufbau, deshalb hat die Post im Vergleich zu ihren langsam erst wachsenden Konkurrenten bislang noch ein Imageproblem. Während ihre schnelle und zuverlässige Zustellung sehr starken Zuspruch findet, sind etliche Privatkunden unzufrieden mit der Entfernung von Filialen und Briefkästen, ergab nun eine Umfrage, die Ende 2009 durchgeführt worden war.
Die Post weist aktuell deshalb darauf hin, dass sie weitere fremdgeführte Filialen eröffnen, weitere Packstationen und wieder zusätzliche Briefkästen aufstellen wird.
Wer die früheren Meldungen dazu verfolgt hat, weiß jedoch, dass nicht die Planung des Ausbaus, sondern die Art wie der längst bestehende Plan nun der Öffentlichkeit verkauft wird, eine Reaktion auf den punktuellen Unmut der Kunden ist. Dass dort, wo sich ein Briefkasten und eine Agentur nicht bezahlt machen, wieder etwas hinkäme, brauchen betroffene Kunden jedenfalls nicht hoffen; denn die Post wird nur dort etwas Zusätzliches anbieten, wo die Nachfrage hoch ist.
Mehr dazu: maerkischeallgemeine.de | sz-online.de | fr-online.de | bild.de
Die Deutsche Post hat sich entschieden, die nun zu zahlende Mehrwertsteuer ihren Großkunden nicht auf die Preise aufzuschlagen. So verdient sie viele Millionen weniger als zuvor, sichert sich aber die Kunden.
Damit zeigt sie ihren Konkurrenten, vor allem TNT, ihre Muskeln. Die Konkurrenz wird aber nicht im Ernst etwas anderes erwartet haben.
Mehr dazu:
dowjones.de
de.reuters.com
net-tribune.de
Die Bundesnetzagentur will die Zustellzeiten der Deutschen Post wieder selbst kontrollieren. Die Post ist im Rahmen des Universaldienstes verpflichtet, 80% der Post innerhalb eines Tages zuzustellen. Zuletzt wurden ihre Quoten von einer Firma kontrolliert, die von der Deutschen Post dazu beauftragt war.
Hier geht es also ganz offensichtlich darum, dass man sicherstellen will, der Post nicht grundlos die Erfüllung des Universaldienstes zuzuschreiben. Würde die Post die Quote nicht erreichen, wäre ihre Umsatzsteuerfreiheit in den entsprechenden Bereichen nicht länger zu halten.
Mehr dazu: spiegel.de | zeit.de
Das fiese an Eis ist ja, dass es keinen Halt bietet und rutschig ist. Muss man auf ihm vorwärts kommen, haut einen genau die Kraft, die man eigentlich zur Vorwärtsbewegung eingesetzt hatte, abrupt, blitzschnell und mit Wucht um.
Aufgrund der enorm gestiegenen Zahl von Sturzverletzungen bei Zustellern in diesem Winter, sollen demnächst Postler "richtiges Fallen" üben. "Die Zusteller sollen so fallen lernen, dass sie sich möglichst nicht mehr schwer verletzen", soll die Sprecherin der Unfallkasse gesagt haben.
Klar, je geschmeidiger jemand ist und je weniger ungewohnt es für ihn ist, zu fallen, umso höher steigt seine Chance, bei einem Sturz glimpflicher davon zu kommen, als ohne diese Fähigkeiten.
Privat entschärft man die Verletzungsgefahr auf vereistem Boden allerdings, indem man sich ganz langsam und vorsichtig bewegt und sich keine lebensgefährlichen Ziele setzt.
Würden bei Schnee und Eis so viel mehr Zusteller eingestellt, dass jeder einzelne, den Witterungsverhältnissen entsprechend, jeweils weniger schaffen müsste, als sonst, könnte mancher Sturz auch einfach verhindert werden.
Alternativ könnte man auch die anvisierten Zustellzeiten um so viel zurück schrauben, wie tatsächlich nötig ist, um die Gesundheit der Zusteller nicht über die Maßen zu gefährden.
Mahr dazu: welt.de
Die Deutsche Post hat sich mittlerweile für Preise zumindest bezüglich ihres künftigen, allgemein zugänglichen Hybrid-Brief-Angebots entschieden und ihre Portovorstellungen laut teltarif.de jetzt bei der Bundesnetzagentur als Antrag vorgelegt. Die Definition eines Hybrid-Briefs wurde noch nicht zweifellos deutlich. Entweder bedeutet hybrid in dem Zusammenhang erstens, dass der Brief zwar digital eingeliefert, aber in jedem Fall in Papierform zugestellt wird oder zweitens, dass er digital eingeliefert wird und nur in dem Fall, dass der Empfänger keinen digitalen Briefkasten bei der Deutschen Post haben sollte, von dieser ausgedruckt und von Boten zugestellt wird. Ein hybrider Standardbrief etwa, was immer das nun ist, soll zu 46 Cent angeboten werden.
Ein Konzernsprecher soll darauf hingewiesen haben, dass die jetzt eingereichten Porti nur für die Hybrid-Briefe gelten sollen. Sie ließen noch keinen Rückschluss auf die Preise für die künftigen, reinen E-Briefe zu.
Hybrid-Briefe der Definition 1 werden von Konkurrenten - auch für Privatpersonen - schon länger angeboten. Die Deutsche Post musste dringend nachziehen. Ob sie auch schon hierbei sicherere Technik, die für den E-Brief gelten soll, nutzen wird, ist noch nicht bekannt. Die beantragten Preise für Hybrid-Briefe aber sind eindeutig eine Kampfansage an Konkurrenten, deren aktuellen Preise für elektronisch eingelieferte Briefe deutlich unterboten werden. Aber nicht nur das; denn auch die Preise bei papierner Einlieferung ist bei den Konkurrenten nicht oder nur wenig billiger, weshalb die Deutsche Post den Hybrid-Brief wohl auch zur Rückgewinnung von solchen Unternehmen, die sie in den letzten Jahren als Kunden an die Konkurrenz verloren hat, einsetzen will.
Produktname | papierne Einlieferung | elektronische Einlieferung |
Standardbrief | 0,55 | 0,46 Euro |
Kompaktbrief | 0,90 Euro | 0,73 Euro |
Großbrief | 1,45 Euro | 1,19 Euro |
Maxibrief | 2,20 Euro | 2,19 Euro |
Postkarte | 0,46 Euro | 0,46 Euro |
Produktname | papierne Einlieferung | elektronische Einlieferung |
Einschreiben Standard | 2,05 Euro | 2,03 Euro |
Einschreiben Einwurf | 1,60 Euro | 1,59 Euro |
Rückschein | 3,85 Euro | 1,79 Euro |
Vermutlich wird der Hybrid-Brief nach Seitenanzahl und ggf. gewünschter Umschlaggröße bemessen werden. Ob man selbst vor dem Hochladen etwa eine PDF-Datei wird herstellen müssen oder ob die Deutsche Post den Kunden technisch weiter entgegen kommen wird, ist noch nicht bekannt.
Das Angebot kann frühestens im Februar und wird wahrscheinlich aber nicht vor März starten. Der Start des reinen elektronischen Briefes wird Mitte des Jahres erwartet.
Die für das Angebot elektronischer Briefbeförderung zuständige Konzerntochter ist die Deutsche Post Com GmbH.
Mehr dazu:
Deutsche Post Com GmbH
PIN Mail Mausklick-Brief (Preisliste)
PIN Mail analog (Preisliste)
teltarif.de
google.com/hostednews/afp
bild.de
heute.at
welt.de
newsticker.welt.de
onetoone.de
Das Thema wurde vom Kolumnisten der "Zeit Online" am 15.01.2010 zum "Irrwitz der Woche" gekührt. Der satirische Text ist lustig, siehe:
Irrwitz der Woche: Online-Brief für nur 46 Cent.
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